Heimnetz mit Unifi neu aufbauen + Keller?

  • Hallo Community, ich habe mittlerweile einiges durchgelesen und mitgelesen. Vieles habe ich mittlerweile verstanden (glaube ich zumindest), die ein oder andere Frage habe ich aber noch.

    Zuerst wie es aktuell ist:

    Ich/Wir wohne/n in einem Mehrfamilienhaus (9 Parteien). Momentan ist das Internet und Telefon über VDSL bis in die Wohnung gelegt und wird über eine Fritzbox (7590) genutzt. In der Wohnung sind viele Nachbar W-Lan zu sehen/Empfangen. Desweiteren ist zwischen Flur (hier liegt der VDSL Anschluss) und Wohn-Essbereich + Küche eine tragende Beton/Stahl Wand. Somit haben wir uns mit zwei 1200(ax) als zusätzliche AP (über LAN mit der Fritzbox verbunden) beholfen. Es ist besser geworden, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht.

    Deswegen soll auf längere Sicht (1-2 Jahre) das Netzwerk durch Unifi ersetzt werden, hierdurch erhoffe ich mir zuerst einmal ein stabileres W-Lan und freue mich über die bessere administrativen Möglichkeiten.

    Der Aufbau in der Wohnung wäre dann Fritzbox (DECT) -> UCG-Ultra - >Switch mit Poe -> 2-3 Stk. U7 Wall, da an der Decke keine Lan Kabel verfügbar sind und es ein größerer Aufwand wäre dies zu realisieren.

    Für die Zukunft ist auch ein NAS geplant. Um dies bestmöglich anzubinden und die Datenübertragung etwas an die Zukunft zu orientieren würde ich darauf achten das der Switch 2,5gb Anschlüsse hat, die U7 haben sie ja auch schon

    Das wäre der Aufbau erstmal in der Wohnung. Würde das so passen oder habt ihr andere Vorschläge?


    Jetzt eine vielleicht etwas verrückte/übertriebene Idee. Meine bessere Hälfte müsste hiervon auch erstmal noch überzeugt werden.

    Im MFH wird zeitnah die Stromanlage erneuert (inkl. Leerrohre für einen zukünftigen Glasfaseranschluss). Hierzu wird also bis zum Verteilerkasten in den Wohnungen alles neu gemacht. Mein Idee ist nun, wenn eh schon alles im Treppenhaus offen ist, in einem Leerrohr eine Verbindung in unseren Keller zu legen.

    Warum sollte man das tun? -> Man könnte das NAS in den Keller stellen und würde sich nicht an etwaigen Festplatten Geräuschen stören. Ich würde desweiteren ein W-Lan Zugang im Keller machen. Momentan hat man im Keller kein Netz. Wenn ich hier etwas Basteln/arbeiten möchte und kurz mal recherchieren will, muss ich aus dem Keller raus. Und zu guter Letzt könnte man, auch für die Zukunft, von hier aus ein Lan-Kabel zur Anbindung einer Wall-Box in der Tiefgarage legen. In der Tiefgarage hat man auch kein Netz.

    Wie würde ich das realisieren? -> Ich würde die Verbindung über Glasfaser (LWL) realisieren. In der Wohnung und im Keller jeweils z.b. den kürzlich vorgestellten 2,5g flex Switch verwenden. Ich meine hier Mal gelesen zu haben dass die LWL Geschichte deutlich Energiesparender sei als ein klassisches Ethernetkabel bei einer z.b. 10gbit Verbindung. Und das Kabel ist deutlich dünner. Preislich macht es auch keinen großen Unterschied.

    Meine Frage hierzu ist:

    -Können die kürzlich vorgestellten 2,5gbit flex Switch über das SFP+ Modul zusammen kommunizieren oder sind die nur für eine Anbindung an eine Aggregation gedacht?

    Allgemeine abschließende Fragen:

    - ich plane bisher mit 3 Vlans.

    0. Unifi Hardware

    1. Privat für Heimnetz/NAS

    2. Gäste Netz

    3. IOT Netz (z.b. Shellys, Saugroboter, Balkonkraftwerk, etc.)

    Sollte man das NAS in ein eigenes Vlan packen oder andere Dinge noch in ein eigenes?

    - Das Routing der Daten würde immer das UCG-Ultra übernehmen. D.h. wenn ich Daten von einem Vlan in ein anderes Vlan übertrage geht der Datenfluss über das UCG? Wenn ich innerhalb eines Vlan bleibe nur über die/den Switch? Ist das so richtig?

    - angenommen das NAS wäre in einem eigenen Vlan so würden die Daten immer über das UCG-Ultra gehen und dabei durch die 10gbit Anbindung gebremst werden? Wenn man das so haben wollte müsste man das UCG-Max benutzen um die Geschwindigkeit nicht zu bremsen?


    Viele Text und einige Fragen. Ich hoffe ihr versteht alles und könnt mir Ratschläge/Infos hierzu geben.

    Freundliche Grüße

  • Hallo Flubba und willkommen in der Community!

    Dein Vorhaben mit der Geräteauswahl klingt grundsätzlich sehr sinnvoll für den ersten Schritt in Richtung "Unifi-Netz".

    -Können die kürzlich vorgestellten 2,5gbit flex Switch über das SFP+ Modul zusammen kommunizieren oder sind die nur für eine Anbindung an eine Aggregation gedacht?

    SFP/SFP+ ist eine universelle Schnittstelle, es gibt hier keine Begrenzungen, was Du womit koppelst. So lange Du zwei zueinander passende Optiken (SFP-Module) und ein passendes Kabel einsetzt, gibt's da keine Probleme. Die Flex Switches haben natürlich nur einen SFP+-Port, eine weitergehende Vernetzung über Glasfaser ist damit also nicht möglich.

    Für kurze Distanzen zwischen zwei Geräten mit SFP+-Ports eigenen sich übrigens DACs, das sind vorkonfektionierte Kabel, die die SFP-Module fest integriert haben. Dies ist energetisch am sparsamsten.


    Sollte man das NAS in ein eigenes Vlan packen oder andere Dinge noch in ein eigenes?

    Ist pauschal nicht sinnvoll zu beantworten, kommt immer darauf an, was man konkret steuern und ggf. trennen will.


    - Das Routing der Daten würde immer das UCG-Ultra übernehmen. D.h. wenn ich Daten von einem Vlan in ein anderes Vlan übertrage geht der Datenfluss über das UCG? Wenn ich innerhalb eines Vlan bleibe nur über die/den Switch? Ist das so richtig?

    Ja, stimmt genau.


    - angenommen das NAS wäre in einem eigenen Vlan so würden die Daten immer über das UCG-Ultra gehen und dabei durch die 10gbit Anbindung gebremst werden? Wenn man das so haben wollte müsste man das UCG-Max benutzen um die Geschwindigkeit nicht zu bremsen?

    Der erste Satz stimmt. Ein UCG-Max würde Dir allerdings auch nicht helfen (immer noch zu langsam). Erst das Enterpreise Fortress Gateway macht 12,5 Gbps IPS-Routing, aber das kostet auch deutlich über 2000 €...

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    Bei 10 GbE solltest Du das NAS ins selbe Subnetz wie seine (bandbreitenhungrigen) Clients packen. Man kann jetzt natürlich noch darüber nachdenken, wie hoch die sequentiellen Lese- und Schreibraten bei einem Heim-NAS auf HDD-Basis überhaupt werden können. Oder bist Du so reich bzw. so genügsam in Sachen Kapazität, dass Du ein SSD-NAS aufbauen kannst?

  • Hi Networker,

    Danke für die Antworten.

    Quote

    SFP/SFP+ ist eine universelle Schnittstelle, es gibt hier keine Begrenzungen, was Du womit koppelst. So lange Du zwei zueinander passende Optiken (SFP-Module) und ein passendes Kabel einsetzt, gibt's da keine Probleme. Die Flex Switches haben natürlich nur einen SFP+-Port, eine weitergehende Vernetzung über Glasfaser ist damit also nicht möglich.

    Für kurze Distanzen zwischen zwei Geräten mit SFP+-Ports eigenen sich übrigens DACs, das sind vorkonfektionierte Kabel, die die SFP-Module fest integriert haben. Dies ist energetisch am sparsamsten.

    Danke für die Idee/Anmerkung. Bei meiner Recherche im Vorfeld habe ich die DACs nur als eine Verbindung bei einer sehr kurze länge verstanden. Ich brauche ca. 30m. Dann gäbe es noch AOC vor konfektioniert, wenn ich das richtig gesehen habe.

    Aber da wäre ich preislich ähnlich. Ohne die SFP+ Ports würde ich mir beim Verlegen vermutlich leichter tun.

    Der erste Satz stimmt. Ein UCG-Max würde Dir allerdings auch nicht helfen (immer noch zu langsam). Erst das Enterpreise Fortress Gateway macht 12,5 Gbps IPS-Routing, aber das kostet auch deutlich über 2000 €...

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    Bei 10 GbE solltest Du das NAS ins selbe Subnetz wie seine (bandbreitenhungrigen) Clients packen. Man kann jetzt natürlich noch darüber nachdenken, wie hoch die sequentiellen Lese- und Schreibraten bei einem Heim-NAS auf HDD-Basis überhaupt werden können. Oder bist Du so reich bzw. so genügsam in Sachen Kapazität, dass Du ein SSD-NAS aufbauen kannst?

    Uih, hier hat sich ein Tippfehler eingeschlichen. Ich wollte 1GbE schreiben. Es wäre schön wenn ich das Geld für solch ein NAS hätte ... Ein aktuelles 2-Bay würde mir vermutlich erstmal reichen. Aber sicherlich wird es bei mir ein 4-Bay werden

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    . Lieber etwas mehr als später notgedrungen nochmals kaufen

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    .

    Zum NAS Vlan Thema. Das habe ich hier so erwähnt um das Thema Routing Beispielhaft erörtern zu können und um es bezüglich der Sicherheit einmal angesprochen zu haben. Ich selbst sehe hier keine Vorteile. Wenn sich jemand auf Zugriff zu meinem PC verschafft wird er sicherlich von da aus auch auf das NAS zugreifen können. Selbst wenn es in einem anderen Vlan ist.

    Wenn ich das UCG-Ultra mit dem UCG-Max vergleiche. Verstehe ich richtig, das die interne Routingleistung des Max auf 1,5 Gbps begrenzt ist. D.h. die 2,5GbE Anschlüsse können so gar nicht voll ausgelastet werden wenn über das UCG-MAX geroutet werden muss?

  • Zum NAS zwei Anmerkungen.
    Erstens haben eigentlich alle aktuellen NAS mittlerweile 2,5 GB Ethernet, die meisten zwei davon, selbst im preiswerten Segment.

    Zweitens würde ich NIE ein 2 Bay Gehäuse nehmen.

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    Der Hintergrund, ist ja neben einer zentralen Datenablage auch die Sicherheit.
    Damit ein Plattenausfall kein Verlust von Daten einhergeht, muss man 2 Platten spiegeln(RAID 1). Bei 2x 4 TB-Platten hat man nur 4 TB Platz.

    Bei 4 Steckplätze von Platten werden die Daten verschachtelt abgelegt. Da nutzt man 3 und mehr Platten in RAID 5. Dabei ist der Platz wie folgt 4x 4 TB -1= 12 TB. Eine Platte ist, vereinfacht gesprochen, die Ausfallsicherheit on-the-fly.(Ist tatsächlich etwas komplexer

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    ⁣)

    Bei NAS kann man auch bedenkenlos zu gebrauchten Geräten der beiden Platzhirsche (Synology/QNAP) greifen, das spart bei großer Datensicherheit durch ausgereiften Betriebssysteme. Die Teile halten ewig, nur die Platten sind dem Verschleiß unterlegen.

    Als Zukunftsüberlegung: Beim NAS ist zu berücksichtigen, ob man darauf auch einige Dienste per Docker betreiben möchte (Home Assistant, Calibre, HomeMatic etc.) Dann sollte die verbaute CPU mindestens ein 4 Kerner sein und der RAM aufrüstbar sein, ca. 100 € teurer. Man spart sich damit aber eine separaten Raspberry.

  • Zweitens würde ich NIE ein 2 Bay Gehäuse nehmen.

    Deine grundsätzlichen Überlegungen finde ich schon nachvollziehbar, aber dies hier ist doch eine Frage des Bedarfs. Wenn für jemanden 3,5 TB gigantisch viel Speicherplatz sind, spricht überhaupt nichts gegen ein Raid-1 mit 2x 4 TB-Platten.

    Davon abgesehen kann man heutzutage HDDs bis 26 TB kaufen, das wird für die allermeisten im Heimnetz vollkommen ausreichen.

    NAS mit 4 Platten verbrauchen dagegen mehr Strom, produzieren mehr Abwärme und Lärm. Argumente für 4-Bay gegenüber 2-Bay sind vielleicht, dass man in bestimmten Speicherplatz-Regionen Geld spart, weil z.B. 4x 6 TB günstiger ist als 2x 18 TB. Riesig sind diese Unterschiede aber in aller Regel nicht.

    Ansonsten kann man noch mit Performance argumentieren, denn Raid-5 und natürlich erst recht Raid-10 liefern schon mehr als Raid-1. Um diese Vorteile wirklich auszuspielen, braucht es dann aber im Prinzip auch schon mehr als 2,5 GbE.

  • Deine grundsätzlichen Überlegungen finde ich schon nachvollziehbar, aber dies hier ist doch eine Frage des Bedarfs. Wenn für jemanden 3,5 TB gigantisch viel Speicherplatz sind, spricht überhaupt nichts gegen ein Raid-1 mit 2x 4 TB-Platten.

    Davon abgesehen kann man heutzutage HDDs bis 26 TB kaufen, das wird für die allermeisten im Heimnetz vollkommen ausreichen.

    NAS mit 4 Platten verbrauchen dagegen mehr Strom, produzieren mehr Abwärme und Lärm. Argumente für 4-Bay gegenüber 2-Bay sind vielleicht, dass man in bestimmten Speicherplatz-Regionen Geld spart, weil z.B. 4x 6 TB günstiger ist als 2x 18 TB. Riesig sind diese Unterschiede aber in aller Regel nicht.

    Ansonsten kann man noch mit Performance argumentieren, denn Raid-5 und natürlich erst recht Raid-10 liefern schon mehr als Raid-1. Um diese Vorteile wirklich auszuspielen, braucht es dann aber im Prinzip auch schon mehr als 2,5 GbE.

    Mit dem Bedarf muss natürlich jeder selber entscheiden.
    So habe mir ein gebrauchtes QNAP TS-435XeU(19" kurze Bauform) sehr günstig erstanden. Dies war gleich mit 4x 16 TB(15.000Std/2 Jahre alt) als Datengrab, es ist nur zu einem Viertel gefüllt.

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    Das Teil läuft nur 1-mal die Woche und zieht von meinen 24/7-NAS. Dieses ist ein UGreen DXP480T hat "nur" 4x 2 TB, sind aber M.2 Samsung 990 EVO und das Teil hat eine i5-1235U/32 RAM, da sind die Docker richtig schnell. Dieses NAS hatte ich als EarlyBird für 400 € abgestaubt.

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