Integration Cloud Gateway Fiber in bestehendes L3-Managed LAN (Mikrotik Switch)

  • Hallo,

    ich habe aktuell nur Fragezeichen im Kopf um mein Projekt "Migration von UCK-G2+ auf CGF" zu realisieren. Das ganze ist eine Gemengelage aus Mikrotik L3 Router-Switch (CRS 328) und meiner persönlichen Überschätzung meiner Netzwerkkonfigurationsfähigkeiten. Aber nun strukturiert:

    Ausgangslage ist folgende:

    Equipment:
    Zentraler 24-Port PoE Switch (Mikrotik CRS 328)

    Cloud Key Gen2+

    U6 Pro AP

    U6-Lite AP

    Swiss-Army-Knife AP

    Fritz!Box 6690 Cable

    Der Switch verwaltet zentral 4 VLANs auf der konfigurierten RouterOS Bridge. Management VLAN (MGMT), VLAN für private Daten, IoT-VLAN, Gäste-VLAN. Für jedes VLAN läuft auf dem CRS328 ein eigener DHCP-Server mit IP-Vergabe für das jeweilige VLAN. Die Ubi Hardware ist im MGMT VLAN. Alle APs senden die VLANs Privat, IoT, Gäste als eigene SSID und bei Verbindung erhalten die Clients die entsprechende VLAN IP-Adresse. Die CKG2+ ist ebenfalls im MGMT-VLAN und verwaltet die Ubi Hardware. Die I-Net Verbindung wird aktuell über eine statische Route (192.168.x.x Netz) zur Fritzbox 6690 hergestellt. Das alles läuft seit über 2 Jahren tadellos.

    Da ich die nächsten Tage meinen GF-Anschluss aktiviert bekomme, habe ich direkt zu Release das Cloud Gateway Fiber bei Ubi bestellt und möchte dieses jetzt in die bestehende Infrastruktur integrieren. Ich habe allerdings die Komplexität etwas unterschätzt. Das CGF soll die Fritzbox und die CKG2+ ablösen, der Switch aber weiterhin die VLANs verwalten. Meine Idee ist/war es, das CGF in das MGMT-VLAN zu hängen und von dort die I-Net-Verbindung zu gewährleisten. Die statische Route zur Fritzbox fällt dann weg. Ich habe die Migration des CKG2+ zu CGF über ein UnifiOS Backup versucht umzusetzen, aber das hat nicht funktioniert (Alle APs/Kameras waren offline und wurden vom CGF nicht erkannt). An dieser Stelle habe ich unterschätzt, dass das CGF nun ebenso als Router, DHCP-Server, Switch und CK in einem Gerät fungiert und mit der VLAN-Verwaltung/DHCP-Vergabe etc. des CRS328 konkurriert.

    Einen zusätzlichen Fehler den ich wohl gemacht habe, ist, das CGF (temporär) an die Fritzbox über einen der WAN-Anschlüsse verbunden zu haben (zur Einrichtung/Cloud-Backup). Dadurch habe ich wohl eine Schleife produziert CGF(WAN)-Fritzbox-CRS328-CGF(LAN). Mein CRS328 hat im Sekundentakt DHCP-Versuche beim CGF unternommen und Konflikte produziert. Und ich konnte nicht identifizieren worin der Fehler liegt. Daher bin ich zum Ausgangspunkt zurück, habe meine ursprüngliche Konfig wieder hergestellt, die CGF resettet und will zunächst verstehen, an welcher Konfiguration ich arbeiten muss, damit ich das CGF unproblematisch integrieren kann.

    Anmerkung:
    Ich weiß, es ist unvorteilhaft Netzwerkkomponenten unterschiedlicher Hersteller zu kombinieren. Ich habe mir auch kurz überlegt den CRS zu tauschen, aber 700€ für einen Pro-24-PoE würde doch sehr wehtun. Darüber hinaus hat meine Konfiguration über 2 Jahre tadellos funktioniert. Und ich bin mir auch bewusst, dass die GF-Aktivierung mit eigener Hardware/ONT beim Anbieter "PainInTheAss" sein kann und das alles viel einfacher wäre, würde ich einfach nur das Provider-ONT nutzen und per RJ-45 anbinden. Aber das wäre für mich nicht "zukunftsorientiert" und ich möchte meinem Hobby treu bleiben.

    P.S.: Vor 20 Jahren habe ich eine Fachinformatikerausbildung gemacht, dann aber den Beruf gewechselt. Das Interesse und Basiswissen ist vorhanden, aber an praktischem Wissen hapert es.

    Wisst ihr Rat?

  • Ich hatte zu lange nichts mehr mit Mikrotik zu tun, daher bin ich diesbezüglich nicht auf dem Laufenden, aber Du verwendest Deinen Switch offenbar auch als Router. Ansonsten wäre Dein VLAN-Konstrukt gar nicht möglich, da die Fritzbox keine VLANs unterstützt.

    Ich sehe kein grundsätzliches Problem darin, den Switch zu behalten, Du musst aber einen Teil seiner Aufgaben auf das UCG-Fiber übertragen. Bringe das UCG-Fiber doch erstmal irgendwie ins Internet und verbinde Dich direkt über einen der Ports damit. Du führst das Basis-Setup durch und legst dann die VLANs an, die Du benötigst. DHCP und alles Weitere würde ich zunächst mal Unifi machen lassen, das kann bei Bedarf und wenn alles läuft immer noch umgestellt werden.

    Du konfigurierst einen Port für den Switch so, dass er nativ im Management-Netz hängt (Standard wäre 192.168.1.0/24) und zusätzlich alle VLANs tagged dazu bekommt.

    Dann konfigurierst Du Deinen Switch entsprechend um und nimmst ihm seine Rolle als Router weg, danach hängst Du ihn an den eben vorbereiteten Port am UCG-Fiber. Er muss an seinem Uplink-Port alle VLANs vom UCG-Fiber entgegen nehmen.

    Damit steht Dein Grundgerüst und von hier aus kann man als Nächstes die WLAN-APs und schließlich Endgeräte anbinden.

    In Sachen Internetverbindung verstehe ich die Situation nicht wirklich, denn Du sprichst von einer Glasfaser-Anbindung, aber nutzt eine Cable Fritzbox?!

  • Danke für deinen Input.

    Bringe das UCG-Fiber doch erstmal irgendwie ins Internet und verbinde Dich direkt über einen der Ports damit. Du führst das Basis-Setup durch und legst dann die VLANs an, die Du benötigst. DHCP und alles Weitere würde ich zunächst mal Unifi machen lassen, das kann bei Bedarf und wenn alles läuft immer noch umgestellt werden.

    Du konfigurierst einen Port für den Switch so, dass er nativ im Management-Netz hängt (Standard wäre 192.168.1.0/24) und zusätzlich alle VLANs tagged dazu bekommt.

    Habe inzwischen das CGF an den "Gäste" LAN-Anschluss der Fritte gehängt, damit das CGF isoliert vom restlichen LAN erstmal eine I-Net Connection hat. Habe das CGF (nach Werksreset) im ursprünglichen Adressbereich gelassen und einen Uplink physisch und logisch per statischer Route an das Management VLAN des L3-Switch angekoppelt. Dabei ist interessant, dass nun drei MAC-Adressen der Unifi-Geräte im Management VLAN x.x.99.x in der Topologie-Übersicht auf dem CGF angezeigt werden, was die Bestätigung ist, dass die Route irgendwie eine Verbindung hergestellt hat. Einen Ping auf das 99.x Netz bekomme ich aber nicht durch und ich kann die Unifi-Geräte in der Topologie-Übersicht nicht eindeutig zuordnen (vllt durch Abgleich der MAC-Adressen).

    Sofern ich den Uplink auf beiden Seiten als Trunk einrichten könnte und dann alle VLAN-IDs zwischen Switch und CGF über diesen Port laufen und zugeordnet werden können, bin ich glaube ich der Lösung schon sehr nahe. Wie bringe ich dem Uplink-Port auf dem CGF denn bei, den getaggten Datenverkehr der VLANs meines Switches entgegenzunehmen und diesen dann über die WAN-Verbindung des CGF ins Internet zu routen?

    Dann konfigurierst Du Deinen Switch entsprechend um und nimmst ihm seine Rolle als Router weg, danach hängst Du ihn an den eben vorbereiteten Port am UCG-Fiber. Er muss an seinem Uplink-Port alle VLANs vom UCG-Fiber entgegen nehmen.

    Damit steht Dein Grundgerüst und von hier aus kann man als Nächstes die WLAN-APs und schließlich Endgeräte anbinden.

    Das wäre meine Wunschlösung, allerdings umgekehrt. Die UCG-Fiber soll alle VLANs vom Switch annehmen und dann über WAN ins Netz routen. So spare ich mir erheblichen Aufwand für eine Umkonfiguration in RouterOS (ist echt nicht nutzerfreundlich). Wenn die VLANs richtig beim CGF verarbeitet werden, kann ich dann den Cloud Key ablösen und das Management für die UniFi Geräte im CGF eintragen.

    In Sachen Internetverbindung verstehe ich die Situation nicht wirklich, denn Du sprichst von einer Glasfaser-Anbindung, aber nutzt eine Cable Fritzbox?!

    Aktuell läuft noch der Vodafone Kabelvertrag und der GF-Anschluss ist noch nicht aktiv. Der Switch routet über eine statische Route zur Fritte um dann ins WAN zu gehen. Das CGF habe ich temporär auch (isoliert) an die Fritte angeschlossen (über WAN2) um eine Internetverbindung zu haben. Sobald aber der GF-Anschluss aktiv ist, wird die Fritte vom Netz genommen und das CGF soll über das GPON-SFP-Modul "UFiber Instant" ins WAN routen.

  • Sobald aber der GF-Anschluss aktiv ist, wird die Fritte vom Netz genommen und das CGF soll über das GPON-SFP-Modul "UFiber Instant" ins WAN routen.

    Das wird wohl nicht funktionieren, da das UFiber Instant nur mit Ubiquitis OLTs spricht. Für Privathaushalte ist dieses Produkt ungeeignet.


    Das wäre meine Wunschlösung, allerdings umgekehrt. Die UCG-Fiber soll alle VLANs vom Switch annehmen und dann über WAN ins Netz routen.

    Du kannst alle VLANs in Unifi mit "Third Party Gateway" einrichten und dann auf den Switch verweisen. Aber so richtig glaube ich leider nicht daran, dass das alles sauber funktioniert. Unifi ist ein relativ integriertes und dementsprechend geschlossenes Ökosystem, weshalb solche sehr ungewöhnlichen Szenarien eher scheitern als klappen.

  • Das wird wohl nicht funktionieren, da das UFiber Instant nur mit Ubiquitis OLTs spricht. Für Privathaushalte ist dieses Produkt ungeeignet.

    Da habe ich wohl vorschnell versucht, Versandkosten zu sparen. Dachte der GPON Standard ist tatsächlich auch ein Standard für alle Hersteller. Habe nach Recherche nun das am DG Anschluss funktionierende GPON SFP-Modul von fs.com bestellt.

    Du kannst alle VLANs in Unifi mit "Third Party Gateway" einrichten und dann auf den Switch verweisen. Aber so richtig glaube ich leider nicht daran, dass das alles sauber funktioniert. Unifi ist ein relativ integriertes und dementsprechend geschlossenes Ökosystem, weshalb solche sehr ungewöhnlichen Szenarien eher scheitern als klappen.

    Ich wäre doch sehr enttäuscht von Ubiquiti wenn die technische Realisierung dieser Fallkonstellation durch deren geschlossenes Ökosystem nicht umsetzbar wäre. Schließlich ist die Marke auf Small/Medium Businesses und "ProSumer" ausgelegt. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren. Dazu hätte ich ein paar Fragen zur UnifiOS Konfiguration, die erfahrene Ubi-User vielleicht im Vorfeld beantworten können:

    Wenn ich am CGF alle VLANs des Switch auf einen Trunk-Port("Upload-Port") als Third-Party Gateway einrichte, wie stelle ich dann sicher, dass das Gateway den dort ankommenden Traffic dieser VLANs über das CGF ins Internet routet?

    Wie konfiguriere ich das Cloud Gateway, dass der eigene DHCP ausgeschaltet ist und das "Default" Netzwerk auf dem Cloud Gateway eine IP-Adresse vom Switch DHCP-Server des Management-VLANs bezieht?

    Wenn ich das Cloud Gateway in UniFi als DHCP-Relay konfiguriere, bezieht das Gateway für das "Default" Netzwerk dann ebenfalls eine IP-Adresse vom Switch DHCP?

    Ist der Traffic des Cloud Gateway im "Default" Netz mit einer/der VLAN-ID 1 versehen (tagged)? (Das Management VLAN auf dem Switch habe ich auf VLAN-ID 1 gesetzt)

    Kann ich die VLAN ID des "Default" Netzes auf dem Gateway anpassen?

    Hat hier jemand Rat?

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