3CX PBX und andere Voip-Anlagen mit Unifi

Es gibt 195 Antworten in diesem Thema, welches 55.270 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von jkasten.

  • :grinning_squinting_face: eine PBX ist halt nicht für den Kram gedacht. Normalerweise nutzt man das mit einem richtigen SIP Trunk. Aber in der Regel hat man ja nicht so viele Nummern und muss das ja auch nur einmal machen.

  • Regel hat man ja nicht so viele Nummern

    Bei mir addiert sich das auf 8 an einem und 4 beim anderen Standort :frowning_face: Das ist historisch gewachsen, die beiden "Hauptnummern" stammen noch aus Zeiten, als es die Post verbot, eigene Telefone zu benutzen. Als dann die Umstellung auf ISDN kam, waren die Nummern schon bei so vielen Geschäftspartner bekannt, dass ich genau diese für Anlagenanschlüsse (mit Durchwahlblock) nutzen wollte, jedoch war das damals leider nicht möglich. Also habe ich noch weitere MSNs dazugenommen, was mir nun leider auf die Füße fällt. Dies nun zu ändern, wäre geschäftschädigend, denn mittlerweile sollten die Nummern bei einer 4-stelligen Anzahl von Geschäftspartnern gespeichert sein.


    Na denn werde ich mir mal dann die Finger wund tippen.

  • Oder die Nummern zu einem SIP Trunk Anbieter umziehen. Aber ja, dann ist das erstmal Arbeit.

  • Das klingt wirklich sehr spannend! Berichte gerne mal ob das funktioniert

    Soooo ... funktioniert, zumindest weitgehends :smiling_face:


    Aber der Reihe nach und zuerst einmal zur Hardware. Im Grunde ist an dem Teil erst einmal nicht viel dran. Im durchaus soliden Alugehäuse (welches aber deutlich den Kleinseriencharakter wiederspiegelt), werkelt ein passiv gekühltes Asrock-miniITX-Industrieboard mit einem 4-Kern-Celeron, einem 8 GB S0-DDR3 Riegel und einer 128 GB mSATA SSD:


    Das Foto ist nicht von meiner Aplliance, diese hier hat auch noch Mobilfunk


    RAM ist daher noch erweiterbar und auch zusätzliche Platten ließen sich verwenden, da noch ein M.2 Sockel und eine SATA-Anschluß verfügbar ist. Also bis hierher erst einmal nichts besonderes.


    Besonders wird es dann mit diesem Teil:



    dem sogenannten "Baseboard", welches die vier RJ45-Buchsen zur Verfügung stellt und worauf dann dies Module:



    gesteckt werden. Diese realisieren dann die Funktion für die verschiedensten ISDN- und Analogvarianten, bzw. auch für Mobilfunk oder gar VDSL (das Ganze ist auch noch per externen Bus erweiterbar). Dieses Baseboard taucht dann später in der Aplliance als Netzwerkkarte auf:



    und lässt sich per IP ansprechen, ohne über einen eigenen LAN-Anschluß zu verfügen.


    Soweit erst einmal zur Hardware. Erstaunlich sind aber die Preise, welche da so aufgerufen werden. Eine Aplliance mit 500GB SSD, 16 GB RAM, bestückt mit dem Baseboard und einem 4x Analogmodul kann dann schon mal über € 1.800,-- liegen, die Baseboards allein kostet mit 4-16 möglichen Kanälen um die € 300,--, mit 16-64 Kanälen dann ca. € 700,--. Die Module kommen dann pro Stück auch noch auf über € 200,-- (alles Neupreise). Gebraucht kann -muss aber nicht- das Ganze dann deutlich günstiger kommen, so dass man sich mit einem beliebigen PC so eine "Aplliance" auch selbst aufbauen könnte.


    So - das langt für erste, zur Software dann später, da wird es etwas figelinsch :smiling_face:

  • Lohnt sich die Umrüstung von einer Go-Box? Proxmox läuft eh bei mir.


    Die Grundfunktionen sind wohl dann identisch, aber man kann viel mehr spielen :grinning_squinting_face:

  • Ob es sich lohnt muss jeder für sich entscheiden. Du kannst natürlich mit einer 3CX wesentlich mehr machen als mit einer Go Box. Als besonderen Vorteil würde ich zB die Handy App sehen. Bei welchem Anbieter bist du mit der Telefonie? Du könntest Dir ja mal eine 3CX auf den proxmox schmeissen und einfach testen.

  • Ich bin bei der Telekom. Die Go Box wäre dann nur die Basisstation?

  • Perfekt, Telekom ist Kinderleicht einzurichten. Die Go Box sollte man als DECT Station anbinden können, da müsste ich aber noch mal schauen da die nicht offiziell unterstützt wird. Du kannst aber zum testen auch die Handy App nutzen.

  • Installier ich mir heute mal.

    Mit der App kann ich dann per Cloud mit meiner Festnetznummer telefonieren?

  • zur Software dann später, da wird es etwas figelinsch

    So, weiter im Text, daher nun zur Software.


    Als die Aplliance hier ankam, musste ich diese natürlich auch zeitnah ausprobieren und oh Wunder, die lief sogar und lies sich dank DHCP und UPnP leicht im Netzwerk finden. Also erst einmal reingeschaut und das Hypervisior-OS durchstöpert (basiert übrigens auf einem Alpine-Linux und Xen spielt den Hypervisior) und festgestellt, dass das OS hoffnungslos überaltert ist. Also die angebotene Online-Update-Funktion benutzt um das Teil auf Stand zu bringen und - das war es dann auch schon. Irgendwie ist das Update fehlgeschlagen, die Kiste bootete danach zwar, kam aber im GUI nicht mehr bis zum Loginscreen. Auf der Konsole ging es zwar bis dahin, dafür nahm das Teil die Login-Daten nicht an.


    Also, was nun? Irgendwie muss das OS sich ja wieder neu aufspielen lassen und siehe da, Beronet bietet für die Installation von einem USB-Stick die nötigen Daten an, daher ein Tool (eine ziemlich alte Version von Tuxboot) + einem Zip-File. Also dann einen USB-Stick genommen und nach Vorschrift verfahren - ging sogar ohne Fehler.


    Mit viel Zuversicht den Sick eingestöpselt, im Bios noch die Zeit für die Bootoptionen auf 5 Sekunden verlängert, auf den Stick zum Booten umgeschalten und - nix! Hat doch Tuxboot das Teil nicht bootfähig gemacht. Also dann, alles auf Anfang, dem Stick erst einmal mit Rufus einen Bootsektor verpasst und mit Tuxboot noch mal alles aufgespielt und siehe da - die Kiste bootet :smiling_face:


    Nur was bootete die da? Das war ja gar nicht das OS selbst, sondern eine Präinstallationsumgebung bei welcher man die Wahl hat, entweder mit einem GUI oder per Konsole sich das OS zu downloaden und dann zu installieren. Per GUI ging das dann zwar nicht, aber über die Konsole klappte es dann und nach einem Neustart war die Aplliance endlich wieder da!


    Da es dann so schön war und mir nur einen dreiviertel Tag gekostet hatte, das Teil wieder ans Laufen zu bekommen, dachte ich mir, hauste doch mal gleich 3CX drauf, um den Hypervisior zu probieren. Dies zumal Beronet gleich den Download der 3CX-ISO (neben ein paar anderen) anbietet:


    ubiquiti-networks-forum.de/attachment/13196/


    Gedacht, getan und nach immerhin nur 3 (!) Versuchen kam ich dann bis zu der Stelle, an welchem die 3CX die Eingabe des Registrierungsschlüssels verlangt. Also einen solchen auf der Website von 3CX angefordert, erhalten und dann versucht einzugeben. Nur was sagt mir das Teil? Der Schlüssel sei ungültig, da für eine veraltete Version gedacht! Das war dann der Moment, als ich zum ersten Mal den Kram am liebsten in die nächste Ecke gefeuert hätte.


    Also wieder - was nun? Mir fiel dann ein, dass ja die Installation von 3CX auf Proxmox mittels einer selbst runtergeladenen ISO problemlos geklappt hatte - nimmste halt die, dachte ich so. Da nun das Beronet-OS auch eine Uploadfunktion für ISO-Images bietet, die entsprechend Datei ausgewählt, auf den Knopf gedrückt und -nix! Und auch nach dem vierten/fünften Mal - nix! Das war dann der Moment, wo ich mich bereits mit dem finanziellen Verlust arangiert hatte, der mir entstehen würde, wenn ich die Kiste wirklich in die Tonne trete :frowning_face:


    Da ich aber ein geduldiger Mensch bin und nicht so leicht aufgebe, fiel mir dann auf der Suche nach einer Lösungsmöglichkeit auf, dass dieses komische Präinstallationstool mir mitnichten die neueste OS-Version aufgespielt hatte, sondern es noch 3 neuere Versionen gab. Da man ja nichts unversucht lassen soll, habe ich diese alle drei schön der Reihe nach installiert (man weiß ja nicht, ob die auch kumulativ sind) und siehe da, auf einmal funktioniert die Uploadfunktion und das sogar mit Statusbar!


    Danach war dann alles auf einmal ganz einfach, 3CX ließ sich in einem Rutsch installieren, nahm auch den Registrierungsschlüssel an und läuft seit dem stabil:



    Zufrieden bin aber nicht, zu bananig ist mir das Ganze und mir hat es fast anderthalb Tage gekostet, die Geschichte an Laufen zu bekommen. Und zu Ende ist dies ja noch lange nicht, denn noch ist das Gateway nicht eingerichtet, geschweige denn überhaupt auffindbar. Und ann bleibt ja noch die Integration des Gateway in die 3CX, doch dazu dann in einem zweiten "Software"-Teil mehr - falls es irgendwen interessiert :winking_face:

  • Mit der App kann ich dann per Cloud mit meiner Festnetznummer telefonieren?

    Ich glaube "Cloud" trifft es nicht richtig. Es ist wohl eher so ein Art DDNS über den von 3CX für Deine 3CX-Installtion vergebene FQDN, welcher die App und die PBX zueinander finden lässt. Der Traffic scheint dann wohl ohne Umwege direkt übers Internet zu laufen (@ jkasten kann mich gern korrigieren). Die App selbst ist aber wirklich geil und hat nur einen Nachteil - einmal eingetragene Konten lassen sich leider nicht wieder löschen.

  • Ich glaube "Cloud" trifft es nicht richtig. Es ist wohl eher so ein Art DDNS über den von 3CX für Deine 3CX-Installtion vergebene FQDN, welcher die App und die PBX zueinander finden lässt. Der Traffic scheint dann wohl ohne Umwege direkt übers Internet zu laufen (@ jkasten kann mich gern korrigieren). Die App selbst ist aber wirklich geil und hat nur einen Nachteil - einmal eingetragene Konten lassen sich leider nicht wieder löschen.

    Der Traffic läuft komplett über einen verschlüsselten Tunnel zwischen App und PBX. Das mit dem DDNS ist richtig. Die Konten lassen sich übrigens völlig Problemlos wieder löschen, in der iPhone App durch wischen nach links.

  • Installier ich mir heute mal.

    Mit der App kann ich dann per Cloud mit meiner Festnetznummer telefonieren?

    Bedenke nur das du so lange deine GO Box vom Netz nehmen musst, gleichzeitige Anmeldung mag die Telekom nicht. Ansonsten erstmal installieren und die Portfreigaben einrichten, dann kann man weitersehen. Fragen kannst du gerne hier stellen. Hier schon mal ein paar Dinge für dich:


    https://www.3cx.de/docs/deutsche-telekom-call-und-surf/


    https://www.3cx.de/docs/adminhandbuch/firewall-router-konfiguration/

  • Ich klinke mich mal an dieser Stelle ein - falls ein eigener Thread gewünscht ist bitte einfach sagen…


    Ich habe mir gestern in einer Proxmox VM die 3CX installiert und eingerichtet. Bin zwar beim Telekom SIP-Trunk etwas ins stolpern gekommen aber schlußendlich -> läuft :winking_face:

    Also Regeln erstellt APP installiert und erstmal riesig gefreut das ich über die APP in meinem WLAN sowohl intern wie auch extern telefonieren kann.

    Heute wollte ich dann die APP unterwegs nutzen und musste feststellen das ich zwar angerufen werden kann aber selber über die APP nicht rausrufen kann. Der Anruf bricht sofort ab und es erscheint „Internal Server Error“.


    Habt ihr einen Tipp wo ich schauen kann oder vielleicht eine Idee woran es liegen kann?

  • Was sagt der Firewallcheck der 3cx?

  • So, Kommando zurück.

    Habe eben auf meiner Gassirunde nochmal getestet und jetzt funktioniert auch das rausrufen über die APP. Anscheinend hat der Diensteneustart durch den Firewallcheck geholfen.


    Getreu dem Motto -> Reboot tut gut


    ———

    Firewall Check läuft ohne Probleme durch.


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht worin der Unterschied liegt ob ich über die APP per WLAN im lokalen Netz oder per 4G verbunden bin.

    Sobald ich mit der APP verbunden bin sollte doch die „Rufbehandlung“ identisch ablaufen?

    ———

    Einmal editiert, zuletzt von rehsus ()

  • Wenn du dich im lokalen Netz befindest, gehst du wenn du einen Anruf tätigst, ja von innen nach außen.


    Willst du jetzt aber unterwegs einen Anruf über die registrierte Nummer in der 3CX tätigen dann kommst du erstmal von außen mit einer öffentlichen IP Adresse an deiner Firewall an die dann anhand der Regeln weiß dass Sie die Anfrage an die 3CX weiterleiten muss und die übernimmt dann den Rest.

  • Der Neustart wird die Portweiterleitungen aktiviert haben, das habe ich auch schon mal festgstellt das Unifi da manchmal einen Neustart braucht. Die App kommuniziert über den Port 5090 und die Status Abfragen erfolgen über den HTTPS Port. Wenns nun geht ist schon mal alles gut, bei weiteren Fragen am besten immer ein paar Screenshots der Konfiguration der 3CX posten.

  • Guten Morgen zusammen - Fehler heute morgen wieder da :pouting_face:


    @KJL - Danke, mir ging es genau um die 3CX interne Verarbeitung. In meiner Vorstellung macht es doch keinen Unterschied mehr (vorausgesetzt der Client ist korrekt verbunden) wie dann die „Rufbehandlung“ erfolgt!?