Gastnetzwerk/ Client-Isolation mit Nicht-UniFi-GW

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von razor.

  • Hallo liebe Leute,

    dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum - bitte zerreißt mich nicht in der Luft, sollte ich etwas falsch gemacht haben.

    Kurz zu mir: ich bin gelernter Elektroniker für Betriebstechnik und habe grundlegende Kenntnisse im Bereich Netzwerktechnik (bin also kein Fachinformatiker :winking_face: ), sowie ein brav arbeitendes UniFi-Netzwerk in meinem EFH.


    Nun habe ich ein neues Projekt auf's Auge gedrückt bekommen und komme an der einen oder anderen Stelle nicht so recht weiter.


    Zum grundlegenden Aufbau des Bestehendes Netzwerkes:

    GW: TDT G3000

    SW: Adavantech-irgendwassehrteures

    Clients: zwei Win-Desktops (auf einem läuft der UniFi-Controller), sowie ein Haufen Telefone, Drucker und was da sonst noch so kreucht und fleucht...


    zur Erweiterung für besondere (mobile) Anlässe wurden noch ein paar UniFi-Produkte angeschafft, die da wären: US-8-150W, vier Flex HD.


    Die Kernaufgabe dieser Erweiterung besteht nun darin, für bestimmte Anlässe ein Gast-WLAN bereitzustellen, um vielen Personen einen Internetzugang zu ermöglichen.

    Ein entsprechendes WLAN mit Gast-Portal auszurollen und über Voucher darauf Zugriff zu bekommen, ist nicht das Problem. Vielmehr besteht es darin, dass die "L2-Client-Isolation" zum Laufen zu bekommen, so dass die Gäste keinen Zugriff auf Drucker, PC's und sonstiges haben. Die Gäste sollen nur surfen können.

    Wenn entsprechender Haken im Controller gesetzt ist, lässt sich jedoch jedes, im Netzwerk befindliche Gerät, sehen bzw. darauf zugreifen.

    Das aktuelle Netz ist ein 192.168.0.0/24. Schön wäre es, wenn das Gast-Netzwerk einen anderen Bereich hätte, so dass im Extremfall mehr als 254 Clients Teil des Netzes werden könnten.



    Hat da Jemand eine Idee, wie ich diese zwei Punkte (am besten ohne USG) umsetzen könnte?
    Selbst wenn man noch ein USG anschaffen würde, hätte ich das Problem, dieses als "Client" am TDT betreiben zu können. Für Fritzboxen gibt es ja 'zig Anleitungen...


    Ich danke für die Hilfe im Voraus,


    Alinco

    1. wenn ein Gast Portal muss der Controller laufen ansonsten keine Anmeldung
    2. wähle ein komplett anderes Subnetz wie dein sehr großes Grundnetzwerk Bspw. 10er IP Bereich oder 172 Bereich für Private Netze. Diese dürfen sich in keinem Fall überschneiden dann klappt das auch mit der Isolation
    3. Die Controller Software auf einem Windows Rechner laufen zu lassen ist suboptimal, da für machen Funktionen der Controller angefragt wird
  • Hallo Wolke68,


    danke für Deine schnelle Antwort.

    Das mit dem Controller ist mir durchaus bewusst; der Win-PC läuft permanent, wenn das Gast-Netz gefordert wird. Insofern ist der Controller immer "am Start". Dennoch danke für den Hinweis.

    Die verschiedenen Netze muss ich am TDT konfigurieren, richtig?
    Ich hatte einen Versuch gestartet, ein eigenes Netz im Controller anzulegen und dieses auf das Gast-WLAN zu münzen, was jedoch aufgrund eines (für dieses Netz) fehlenden DHCP-Servers nicht gelang.


    MfG,


    Alinco

  • Ich hatte einen Versuch gestartet, ein eigenes Netz im Controller anzulegen und dieses auf das Gast-WLAN zu münzen, was jedoch aufgrund eines (für dieses Netz) fehlenden DHCP-Servers nicht gelang.

    Dir fehlt nicht nur der DHCP-Server, sondern überhaupt erst einmal ein eigenes, getrenntes Netz. Um ein solches aufzubauen, ohne hierfür eine extra physikalische Netzwerkinfrastruktur zu installieren, nutz man Vlan. Dies ist eine Technologie, welche es ermöglicht, eben auf (vorhandener) physikalischer Infrastruktur mehrere voneinander unabhängige virtuelle Datennetze zu betreiben. Transparent gesehen ist dies dann so, als wären tatsächlich mehrere physikalische Netzwerke vorhanden, welche nicht miteinander verbunden sind.


    Um ein Vlan zu erstellen, gibt es diverseste Möglichkeiten, wobei zwei am gebräuchlichsten sind. Die einfachste ist das Port-basierte Vlan:



    Hier werden bei einem (geeigneten) Switch einzelne Ports separiert und dann zu Gruppen zusammengefasst - die Virtualisierung beschränkt sich daher auf das Innere des Switchs. Diese Art des Vlans ist i.d.R. vollkommen zwecks Netztrennung ausreichend, wenn man eine strukturierte Verkabelung mit nur einem Knoten -dem Switch- hat. Will man dann jedoch einen zweiten Knoten hinzufügen und auch dort die gleiche Saprierung nutzen, müssen zu diesem dann so viele Kabel führen, wie man auch separierte Portgruppen hat:



    Diesem Übel kann man dann entgehen, wenn man ein sogenanntes Tagged-Vlan einsetzt. Hier werden sodann in den IP-Paketen Marker, daher Vlantags gesetzt, welches i.d.R. ein Router oder ein Layer 3 Switch erledigt:



    Nach dem Vorhandensein und Wert der Tags in den Paketen, werden diese sodann einem virtuellem Netz zugeordnet und können enstprechend sortiert und gezilet weitergeleitet werdenn. Dadurch ist es dann möglich, auch auf einem einzelnen Kabel mehrere getrennte Datennetzte zu betreiben:



    So, wenn Du Dir nun überlegt hast, wie Du Dein Gastnetzwerk aufbauen möchtest (schließlich ist dies ja auch kpl. physikalisch möglich), aknn man im zweiten Stepp über solche Dinge wie DHCP, Controller und Netzgrößen -bei mehr als 254 Clients dann auch über Subnetze- nachdenken. Aha ja, Routing und DNS ist auch nicht zu vergessen :smiling_face:

  • Hallo Alinco ,

    wenn Du - wie oben geschrieben - kein UniFi-Gateway hast, um die VLANs zu erzeugen und zu verbinden, dann hilft Dir die Konfiguration im Controller leider nicht viel weiter. Nur so weit, dass Du z.B. das VLAN, welches von außen kommt, auch auf dem US-8-150W konfigurieren kannst. Aus UniFi-Sicht musst Du das im Controller als VLAN-only erzeugen und die VLAN-ID (VID) von Deinem Gateway übernehmen. Du kannst natürlich auch einen Trunk konfigurieren, um die Verbindung zwischen dem Gateway und dem Switch herzustellen. Das ist zum Grück standardisiert.

    Ich empfehle 2-stellige VIDs im UniFi-Kontext zu verwenden (>=10).

    Boah, das ist ja sehr ausführlich. :thumbs_up:

    Vielen Dank für die kleine Auffrischung. :smiling_face: