Frage zum Aufbau der Glasfaser Verkabelung von der Telekom bis ins Haus

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  • Hallo,


    Ich hab ne Frage rein aus Neugierde. Ich ha so vor 1,5 Jahren Glasfaser bei der Telekom bestellt. War (wie immer….) eine Odyssee. Aufträge, die nicht weitergehen, Bautrupps, die keinen Auftrag haben und dann innerhalb von paar Wochen zum zweiten Mal ein Leerrohr in den Keller ziehen wollen etc. pp. Das volle Programm.

    Egal, Montag soll jetzt endlich die Glasfaser kommen, heute soll die Box geliefert werden. Über den Link aus dem tread über das passende SFP Modul für die UDN hab ich den Artikel zu GPON auf der Draytek Seite gelesen. Auch wenn da gar nicht so viel Neues drin stand, sind mir beim lesen einige Fragen gekommen.


    Sie haben bei uns im Ort einmal komplett ausgebuddelt, Straßenverteiler gesetzt, die dicken Leerrohr in der Straße verbuddelt und da je ein dünnes Leerrohr bis in den Keller abgezweigt. Das ist bei mir der Status seit April.


    Der Draytek Artikel beschreibt jetzt so schön, das bei GPON - und Telekom macht doch nur noch GPON, oder? - klassisch eine Glasfaser in der Straße läuft und per Splitter eine Faser ins Haus abgezweigt wird. So kann es bei uns ja aber nicht sein. Der Splitter kann ja nicht in der Erde an der Grundstücksgrenze verbuddelt sein, wo das Leerrohr zu mir abzweigt. Da ist ja noch nicht mal ne Glasfaser drin.


    Also muss doch das andere Ende des Leerrohrs in meinem Keller direkt im Strassenverteiler enden, richtig?

    Sind die Splitter dann nur dort verbaut? Das hieße umgekehrt, das der Kasten nur mit einer Faser angebunden ist und dort verteilt wird?


    Und grundsätzlich. Ich hab 1 Mbit gebucht. Laut Preisblatt wird mir auch ziemlich viel davon als mindest Rate garantiert, hab den genauen Wert grad nicht im Kopf. Da eine GPON Faser aber nur gut 2Mbit hat, könnte man da ja Max. 2-3 Kunden dran hängen, um jeden die Mindestrate garantieren zu können. Was macht die Telekom, wenn 5 Kunden in einer Straße nachträglich von 100 Mbit auf 1 GBit aufstocken wollen?

    Ich versteh das Management bei GPON nicht, wie man das vernünftig verwalten/aufteilen will. Wäre was anderes, wenn die Leitung 100 GBit hätte und man jedem Kunden Max. 1 Gbit anbietet. Da kann man natürlich auch nachträglich weiter Kunden draufschlagen. Aber bei 2Mbit in der Leitung und 1Mbit für den Kunden macht das ganze GPON für mich nicht so richtig Sinn!?


    Danke

  • Der Splitter ist im Verteiler, dort gehts mit 32 oder 64 Fasern (von einer „Haupt“ Faser) weiter. Die Kästen sind passiv, also Stromlos.


    Die Faser kann deutlich mehr als 2 Gbit. 100 Gbit sind aktuell kein Problem. Die begrenzung liegt an den Endgeräten. Also der „Switch“ bei der Telekom(für die Leitungskapazität), und dann das Modem was du bekommst(für deine Bandbreite). Der Telekom „Switch“ limitiert die Leistung, die sich dann alle Clients , die an einem port (Faser) hängen (also die 32 oder 64), und sich dann aufteilen

  • Aber es heißt doch immer GPON kann 2 Gbit (XGPON dann 10) und davon werden mehrere Teilnehmer mit Splitter versorgt. So steht’s auch in dem Draytek Artikel.


    So wie du es schreibst, macht es für mich Sinn. Dann wäre aber die Leitung mit der der Kasten angebunden ist aus meiner Sicht kein GPON, oder?


    Und ja, der scheint Stromkosten zu sein. Da gehen nur Glasfaser Leerrohre rein.


  • Dann wäre aber die Leitung mit der der Kasten angebunden ist aus meiner Sicht kein GPON

    GPON ist nur ein Begriff für das „Protokoll“ bzw die Übertragungsart, Physisch ist es eine Singlemode Glasfaser


    Als Vergleich:


    Nimm ein Thunderbolt Kabel. Das Kabel kann theoretisch 40gbit, wenn über Thunderbolt Übertragen wird. Das selbe Kabel kannst du aber auch in einen USB Port stecken. Dann hast du bei einem USB 3.2 Gen 2x2 Port (bzw Übertragungsprotokoll) 20 Gbit, bei „normalen“ USB-C 10 oder 5 Gbit. Es kann aber auch ein USB 2 Protokoll verwendet werden(wie zb bei den neuen „normalen“ Iphones, also nicht Pro). Dann bekommst du nur 480mbit als maximale Datenrate. Auch wenn das Kabel theoretisch noch immer 40 Gbit könnte.


    Dann nimm zb einen Thunderbolt Hub (= Splitter auf der Strasse). Auf der einen Seite kommen 40 Gbit an, und du kannst da an den Hub aber zb 8 Festplatten anstecken, wellche Jede einen USB-C 5 Gbit (also USB 3.1 Gen 1) mit Voller Geschwindigkeit Betreiben, oder noch mehr, wo sich , wenn alle gleichzeitig arbeiten, zb 16 Platten mit max je 2,5Gbit bespielen. Greifst du aber, auch wenn 16 Platten angesteckt sind, nur auf 8 Plattem zu, kann wieder jede Platte 5 gbit nutzen.


    Und ganz gleich ist es da. Nie brauchen alle angeschlossenen Clients (Kunden) die volle Bandbreite zur selben Zeit. Deswegen können Sie zb an einem Switch der SFP28 kann (also 25Gbit) problemlos 64 Kunden anstecken. Nie haben alle ein 1 gbit Paket gebucht, und nie brauchen alle gleichzeitig die volle Bandbreite.


    Auf dem Foto von dir sind anscheinend 4 Kassetten (4x24 Teilnehmer) an einer „Zuleitung“ angeschlossen. Was auch rechnerisch, wie oben gezeigt, absolut ausreichend ist

  • Danke!

    Das ist mir soweit aber eigentlich alles klar. Für mich passt das aber alles trotzdem noch nicht zusammen, sorry.


    GPON kann Max. 2,5Gbit, richtig.

    Du sagst die Kasette ist z. B. mit 25 GBit angebunden. Würde für mich auch Sinn ergeben. Das das aufgrund Gleizeitigkeitsfaktor etc. für mehr als 25 Kunden reicht ist auch klar.

    Wenn die Kasette mit 25 GBit angebunden ist, ist sie aber nicht mit GPON angebunden.


    In der Kasette sind die Splitter. Vom Splitter Bus zu mir im Keller soll es aber angeblich GPON sein. Der GPON Splitter ist aber kein Protokollübesetzer, der teilt nur völlig dumm das Licht auf. Dann würde aber entweder die 25 GBit bei mir im Keller ankommen und da mit irgend ein Protokoll, nur nicht GPON, oder die Kasette ist nur mit 2,5 GBit angebunden, dann reicht das aus meiner Sicht aber nicht für 64 Anschlüsse, oder in der Kassette ist kein dummer Splitter, sondern ein Protokollübersetzet von was auch immer auf GPON.

    Wobei das auch irgendwie schräg wäre, da von der Kassette bin in den Keller ja eine dezidierte Leitung liegt, wo man eigentlich nicht GPON als Protokoll braucht.


    Oder ich hab irgendwo noch einen ganz großen Knoten im Hirn. Dann helft mir bitte.

  • ALSO:

    Gigabit Passive Optical Network (GPON) is in der ITU G.984.2 Spezifiziert.

    Hier zulande mit ca. 2,5 GBit Downstream und ca. 1.2Gbit Upstrem.


    GAAAANZ einfach gesagt wird da 08/15 Ethernet noch mal ein einen Frame eingepackt

    ggf.verschlüsselt und auf die reise geschickt. Die specs sagen das du über Passive Optische Splitter

    bis zu 128 Teilnehmer anschließen / Adressieren kannst die sich dann dann die 2,5Gbit Teilen.

    Dazu noch ein paar Vorteile wie feste Zeitschlitze für jeden Teilnehmer von Daten Streams.

    Damit könnte auf Netzebne TV eingespeist werden das immer genug Bandbreite hat um nicht ins stolpern zu geraten

    (ähnliches hat Telekom früher gemacht als es noch ein Extra Multicast Vlan für TV gab bei VDSL)

    Wobei das alles zu mindestens bei der Telekom im IP Strem it. Aber es gibt noch Anbieter

    die dir einen ONT hinhängen mit mehrere Ethernet Schnittstellen oder einem Coax Ausgang

    fürs TV..


    In der Realität oder bei der Telekom werden max 32 Clients an einem ONT Port gehängt.

    Damit teilst du dir die 2,5 Gbit mit max. 32 Haushalten. Durch geschickte Planung, Vorvermarktung

    deiner Bestellung, Gleichzeitigkeitsfaktor, Bestellung der Nachbarn, Erfahrungen aus dem VDSL Geschäft

    kann es aber auch gut sein das Du dir den Port mit weniger Haushalten teilst.


    Deine Faser (eigentlich liegen mindestens zwei bei im Haus) ist dabei Wahrscheinlich in dem

    Kasten auf einer Kasette angeschlossen und der Optische Splitter ist mit in der Kasette drinnen

    Das Uplink Kabel geht dann mit den anderen Uplink als Glasfaser wieder in die Erde zum

    Hauptverteiler wo die ONT Switche hängen. Und ja im Grunde geht Pro 32 Endkunden ein

    Kabel wieder weg zur einem ONT Port. (auch möglich das der im Outdoor DSLAM einen Kasten

    weiter hängt.)


    Je nach Ausführung sind das richtige Speise in den Kassetten oder tatsächlich Kupplungen und Stecker

    um ggf. wie bei einem Patchfeld da einfach Veränderungen durchzuführen.

    Viele Glasfaser Kabel da nun wirklich als UPLink zu den Kassetten gehen ist reine Spekulation,

    man sieht ja nur die Dicken SchutzHüllen, da könnten genau so gut 24 Fasern drinnen stecken

    weil der Kasten nur „die Letze Meile“ Patch und die Splitter einen anderen kästen Stecken.


    Und ja die 2,5Gbit kommen bei dir im Keller an. Dein OLT/Modem kann aber nur seinen Teil

    daraus verwerten wegen der Verschlüsselung. Wenn du „Krasser AES Stream Hacker“

    bist könntest du „Mithören“ was dein Nachbar so im Internet Treibt. Das ist aber bisher noch

    keinem gelungen...


    Wenn dann in ein paar Jahren xeon ob 10pon for der Tür steht. Werden die ONT Module ausgetauscht.

    Der Rest der Infrakstruktur ist dann ready to go. (na ja Vielleicht noch die Splitter weil andere Wellen längen)

  • gierig

    Danke. Das widerspricht jetzt wieder teilweise der Aussage von anton, sofern ich euch beide richtig verstanden habe.


    wenn ich Deine Aussage etwas vereinfache und zusammenfasse gehen mehrere Fasern vom Hauptverteiler als GPON zum nahegelegenen(*) Kasten auf der Straße. Dort sitzen die Splitter und jede GPON Leitung wird auf x Teilnehmer (x im Normalfall <32) aufgeteilt.


    Das würde dann vermutlich auch ermöglichen wenn plötzlich drei Kunden auf 1 Gbit upgraden wollen die im Verteiler neu zu patchen und notfalls auf drei verschiedene GPON Leitungen zu verteilen. Jeweils zusammen mit vielen anderen die nur 50, 100 oder 250 Mbit gebucht haben.


    Wenn eine Kassette eine GPON Leitung ist, dann würden da ja grob 20 Leitungen a 2,5 Gbit rein gehen. Also 50 Gbit die man geschickt verteilen kann. Das kann gut funktionieren.


    (*)

    Heute hätte ich fast testen können. "Fast", weil die Kollegen es nicht geschafft haben die Glasfaser einzublasen. Der Tiefbau rückt noch mal an....

    Und das u. a. weil unser Leerrohr nicht an dem oben abgebildeten, ca 50 m entfernten, Kasten hängt, sonder eine Straße weiter an einem Kasten mit ca. 230m Leitungsweg. Bei ca. 210m war Schluss.

  • Nun ist es an dir rauszufinden ob Anton mehr recht hat oder ich :smiling_face:

    Wenn eine Kassette eine GPON Leitung ist, dann würden da ja grob 20 Leitungen a 2,5 Gbit rein gehen. Also 50 Gbit die man geschickt verteilen kann. Das kann gut funktionieren.

    OB ein eine GPON Leitung Pro Kassette reingeht oder wie sich das wie aufteilt kannst du anhand deiner

    Bilder nicht sagen. Dazu müsse man einen blick in die Kassetten werden bzw ins Planungstool

    wo drinne steht wer auf welchen Platz gepatscht ist. Aber ja im Grunde korrekt.


    Aber Obacht ohne die ganze Kette zu kennen ist das alles rein Spekulativ.

    So könnten deine 20 Leitungen nen Schrank weiter gehen wo der ONT Switch hängt.

    Dieser könnte aber auch nur selber mit 2GB angebunden sein.


    Aber zumindest die Telekom verspricht mindestBandbreite = Gebuchte Bandbreite.

    (was hier 100 eingehalten wird und auch mit VDLS kein Thema war, aber

    Dorfkind in ne 10K Gemeinde ist was anderes als Berlin Mitte wo schon 10K vor

    der Döner Bude anstehen)

  • Uwe

    Hat das Label von offen auf erledigt geändert.