2 Netzwerke an einem Port?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.863 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gierig.

  • Hallo,

    ich hoffe ich bin hier richtig (Neuling im Forum). Ich habe folgende Anforderung die ich nicht beurteilen kann:


    Unsere Firma hat im Prinzip ein LAN (div. Arbeitsplätze und Netzgeräte etc.).


    Nun soll eine neue Telefonanlage eingeführt werden. Hier geht es konkret um 3 neue Tischtelefone. Also habe ich gesagt es gibt ein neues Netz (Standard 192.168.2.* und für die Telefonanlage 192.168.210.*). Das Ganze per VLANs an die entsprechenden Ports konfigurieren und das war es. Aber die Leute von der Telefonanlage wollen - weil nicht genug Ethernetdosen in den Büros liegen - den Datenverkehr für die PCs durch das Telefon schleifen. Ein Telefon hat also einen internen Switch.


    Jetzt kommt meine Frage:

    Kann ich 2 Netzwerke an einen Port konfigurieren? Denn das Telefon hat ja eigentlich 192.16.8.210.10 und der dahinterliegende PC 192.168.2.10?


    Kann jemand bitte erläutern, ob das möglich ist und was eingestellt werden muss?

  • Du kannst am Unifi Switch in den Portmanager und auf dem Port mehrere VLAN freigeben.

    VLAN Management mit TAG, entweder "Alle zulassen" oder Benutzer definiert.

    Weiterte Einstellungen sind in der Regel am Telefon vorzunehmen

  • Genau dafür hat das Telefon einen Extra Port und daran ein PC anzuschließen.


    "Üblich" hat der SwitchPort dann ein Natives Netz ein Tagged VLAN für Voice.

    Telefon nimmt sich (mit passender config) das Voice VLAN und gibt das native 1zu1 an sein PC Port wider aus.


    Da gibt es je nach Hersteller aber 1000000 Möglichkeiten.

    Hier früher: das Telefon zieht sich per DHCP eine spezielle Config die sagt in welches VLAN es muss für Voice

    Hier heute: bekommt über LLDP mit in welches VOICE VLAN es gehört (Unifi kennt dafür auch eine Option

    im Portprofil Manage, natürlich nur für die Switch die auch LLDP können)

  • Ich habe mich gerade gefragt, ob die Frage gelöscht wurde. Es ist nur weiße Schrift auf weißem Grund :smiling_face_with_sunglasses:

    Ich habe das mal behoben.

  • Genau, frag die Telefonleute wie das bei deren Telefonen ist. Entweder arbeitet das Telefon mit dem Nativen LAN (untaged) oder das Datennetz für die PCs nutzt das untaged LAN. Das jeweils andere Netz benutzt dann ein getaggtes VLAN auf dem Kabel. Frag auch gleich nach der gewünschten VLAN ID. Bei albernen 3 Telefonen würde ich auch kein Gewese mit wilden Spielereien wie LLDP und DHCP Optionen machen. Da sitzt man länger dran als die Einstellungen im Telefon vorzugeben.


    Ich hoffe mal das das PC Netzt nicht das Default Unifi Netz mit der ID 1 ist und die PC Buchse am Telefon das getagte Netz bekommt.

  • Auch wenn es wohl durchaus üblich und gängige Praxis ist, ich finde das Konstrukt, das "PC-LAN" durch ein Telefon durchzuschleifen, irgendwie fragwürdig. Man hat keine klare Anzeige der Portbelegung am Switch, wenn das Telefon irgendetwas Krummes tut, reißt es die Netzwerkverbindung des PCs mit in den Abgrund und Geschwindigkeiten oberhalb von 1 Gbit/s sind schon mal per se nicht möglich.


    Falls die Telefone selbst nicht das ganze Budget auffressen: investiere in 2-3 Unifi Flex-Switches, die kosten pro Stück ca. 35 € brutto. (Ich setze mal voraus, dass Ihr ein Unifi-basiertes Netz betreibt, sonst würdest Du aber wohl nicht in ausgerechnet diesem Forum fragen).

    An diesen Switches kannst Du die Ports einzeln für Telefonie bzw. nicht-Telefonie konfigurieren und hast alles sauber getrennt.

  • Die meisten modernen IP Telefone sind POE, sind noch nicht einmal Netzteils im Lieferumfang. Daher wird er zu den günstigen Flex Switch POE Injektoren benötigen.

    Gebe dir aber Recht, das mit LAN durchschleifen ist nicht wirklich okay

  • Mal im ernst, wieso setzt man sich solche Flauseln in den Kopf :thinking_face: Um Geld zu sparen?

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  • Mal im ernst, wieso setzt man sich solche Flauseln in den Kopf :thinking_face: Um Geld zu sparen?

    Ja, aber ist meist nicht die Person Schuld, die Du vermutlich gerade im Kopf hast. Das Problem beginnt schon bei der Planung von strukturierter Netzwerkverkabelung für Gebäude. Es werden zu wenige Netzwerkdosen pro Raum eingeplant, oft nur der aktuell Bestehende Bedarf gesehen.

    Ganz absurd: Teilweise wird auf Duplex-Kabel verzichtet, das spart -leicht übertrieben gesagt- bei der Installation Cent-Beträge, aber als Ergebnis hat man dann statt einer Doppeldose eben nur einen Port an der Wand. Dadurch ergibt sich irgendwann in der Zukunft gerne das Problem, dass Du nicht genügend Ports für alle am Arbeitsplatz benötigten Geräte hast.


    Ich weiß nicht, warum außgerechnet die Zunft der Telefon-Hersteller auf die Idee kam, LAN-Passthrough in Ihre Geräte einzubauen, aber sicherlich ist ein Festnetz-Telefon schon immer noch das Gerät, was am häufigsten nebem dem PC am Arbeitsplatz als Netzwerk-Client auftaucht.

    Man will sein Produkt (Telefon) eben nicht mit dem Zusatz verkaufen müssen: "Pro Telefon von uns müssen sie dann bitte noch einen Switch plus Kabel von $Drittanbieter kaufen!".

  • Süß seit ihr schon oder ? Größer Denken...


    Hier knappe 600 Arbeitsplätze. Jeder ein Telefon + Ein PC


    Einfache Rechnung:


    600 SwitchPorts + 600 Verkabelung zum Platz

    oder

    1200 SwitchPorts + 1200 Verkabelung zum Platz


    Völlig egal ob Duplex Kabel oder Einzel Kabel Dose im Brüstungskanal oder Untertisch dose über

    ein der unzähligen KeyStone Systeme...


    600 Ports sind alleine schon 24 Patchfelder, plus Rangier Felder ist das EIN 48er PatchSchrank.

    Für Telefon müsste also dann wohl ein Zweiter Schrank her für nochmal 600 Ports

    + noch nen Schank für die Switche + Ports für den dickeren CORE Switch (eigentlich zwei wegen Ausfall Sicherheit)


    Dazu Dann Backbone / Core Switche für 1200 Ports + mehr Klima im Serverraum + Weniger platz

    im Doppelboden wenn 600 Kabel mehr + Jemanden der Nochmal 600 Kabel Stecken muss

    (Praktikanten taugen in letzter zeit auch zu nichts mehr wo man schmutzig bei werden kann)


    Nein nein nein das ist schon ganz gut so das Telefon sich durchschleifen lassen.

    Dafür ist der Kram da..

  • Schon richtig und ich schrieb ja auch, dass es durchaus üblich ist, das Ganze so auszurollen. Aus Sicht des Netzwerk-Admins finde ich es trotzdem scheiße, wenn ich gezwungen bin, es auf diese Weise managen zu müssen. :winking_face:

    In größeren Strukturen ist es denkbar, mit Switchen in der Unterverteilung pro Raum / Schreibtischcluster zu arbeiten, dann braucht es keine zusätzlichen Patchfelder. Kommt natürlich sehr auf die räumlichen Strukturen an.


    Aber ja, ich hatte weniger den Konzern im Blick, sondern die Firma mit 10-100 Mitarbeitern.

  • Ich habe vor kurzem in der Firma auf 3CX umgestellt und eigentlich hat nur die Zentrale und die Werkstatt ein Tischgerät, alle anderen haben Softphone mit Headset bekommen, ca 20 Clients.

    Kenne ich eigentlich auch von weitaus größeren Firmen, kein Mitarbeiter hat einen festen Büroplatz, alle haben nur Rollis und Laptop und arbeiten dort wo sie möchten und dürfen auch X Zeit ins Home-Office, da geht es auch nur noch über Softphone.

  • Die Realität sieht aber auch gerade bei Firmen mit 10 Mitarbeitern so aus, dass die oft seit sehr vielen Jahren in diesem Gebäude sitzen. Die strukturierte Verkabelung ist 20 Jahre alt, wenn überhaupt existent. Telefonie über LAN ist in der Praxis auch noch nicht ewig normal.


    Da fehlen halt oft freie nutzbare Kabel. Und das Problem ist dann mit der Möglichkeit dieser Telefone umschifft.


    Diese kleinen Firmen haben in der Regel keinen Admin. Da wird nur Geld ausgegeben wenn es sein muß, also keine Wartungsverträge, keine Kabel auf Reserve, keine Planung. Und mehr als 1 Gigabit brauchen die auch höchst selten.


    Kenne ich zu genüge und das ist weitestgehend in ganz Deutschland so. Leider.

  • da geht es auch nur noch über Softphone.

    Das ist eh der Weg der gegangen wird....Aber Hardware is da ist wird noch benutzt, kram ist schließlich bezahlt und Lizensiert.

    n größeren Strukturen ist es denkbar, mit Switchen in der Unterverteilung pro Raum / Schreibtischcluster zu arbeiten, dann braucht es keine zusätzlichen Patchfelder.

    600 Ports sind 600 Ports mehr, dann braucht es halt kleine Patchfelder in kleinen Schränken mit kleinen Switchen die

    die in kleinen Unterverteilungen stehen.


    Aus Sicht des Netzwerk-Admins finde ich es trotzdem scheiße, wenn ich gezwungen bin, es auf diese Weise managen zu müssen

    Interessant wie da die Meinungen divergieren und Ansätze auseinander laufen. Ich würde die Kriese kriegen

    wenns nen extra Port pro Telefone benötige würde.

  • Mit Unterverteilung werden es sogar noch einige Ports auf Switchen und Patchfeldern mehr als ohne.


    Was das Managen der Ports angeht, müssen muss man ja nicht außer die Kabel reichen nicht und nachziehem ist ein Problem, dann muss man. Genau das ist ja auch beim TE teilweise der Fall. Mischen ist übrigens auch eine Option :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Was mir beim Startpost gerade noch auffiel, die Telefonanlagenleute wollen? Ich kenn das eigentlich so, dass die (und so machen wir das auch) dem Kunden nach Auskundung und vor Auftragserteilung mitteilen wenn es ein Problem gibt und der Kunde noch etwaige Voraussetzungen schaffen muss. Dazu gibt es dann ggf. Vorschläge, was gemacht werden könnte. Aber letzten Endes legt der Kunde fest was er möchte und wie Probleme beseitigt werden. Die Telefonanlage in ein separates Netz zu packen ist aber schon mal gut. Oft haben die Telefonleute ja kaum Ahnung von Netzwerk und Co. und alles landet in einem Netz. Ich hab meinen beiden Kollegen auch schon soooo oft versucht Netzwerk zu vermitteln ... bleibt aber nicht viel hängen, außer deren "Probleme" an meinem Schreibtisch :grinning_squinting_face:

  • 600 Ports sind 600 Ports mehr, dann braucht es halt kleine Patchfelder in kleinen Schränken mit kleinen Switchen die

    die in kleinen Unterverteilungen stehen.

    Du denkst mit der Brille der Goldrand-Lösung. :winking_face: Ich meinte es so, dass man an einen der (zuwenig vorhandenen) Ports einen Unterverteilungs-Switch anschließt und an jenen dann direkt Endgeräte. Dafür braucht es keine weiteren Patchfelder und Dosen, aber die räumlichen Gegebenheiten müssen es natürlich hergeben, dass man auf diese Weise verkabeln kann. Das wird oft genug auch nicht gehen, logo.


    Interessant wie da die Meinungen divergieren und Ansätze auseinander laufen. Ich würde die Kriese kriegen

    wenns nen extra Port pro Telefone benötige würde.

    Ich verstehe Deinen Punkt voll und ganz. Aber mal rein als Gedankenexperiment: Wenn Du bei allen Arbeitplätzen die Geräte einzeln anbinden könntest, weil die Ressourcen in allen Bereichen sowieso dafür vorhanden sind, würdest Du dann trotzdem noch den Rechner durchs Telefon schleifen?


    Ich mag es einfach, z.B. ein Telefon jederzeit notfalls über PoE-Cycling am Switch rebooten zu können, ohne dass dieser Vorgang ein anderes Gerät beeinflusst.


    Klar, dass man immer mit dem arbeiten muss, was einem in der Praxis zur Verfügung steht. Und wie gesagt, je größer das Unternehmen, desto mehr kann ich verstehen, dass man Ports sparen will. In kleinen Firmen herrscht aber oft gähnende Leere im Rack und selbst der eine 48-Port Switch hat noch brachliegende Kapazität.

  • Es ist selbst bei größeren Firmen so. Und das besondere Hindernis ist dort der Vermieter. Der hat vor 20 Jahren das Bürogebäude/Lagerhallen etc. gebaut und versteht nicht, dass es heute mehr bedarf als eine Telefonleitung in jeden Raum.
    Krasses Beispiel aus unseren GVZ Brieselang. 2002 ist in einen der neu erstellten Gebäude eines privaten Betreibers Amazon eingezogen. Letztes Jahr ist Amazon ausgezogen, mit der Begründung, dass der Standort nicht mehr ihren technischen Voraussetzungen genügt. Peng, 160 Arbeitsplätze im Ort weg. Das Gebäude steht jetzt seit dem leer, obwohl westlich von Berlin immer noch Lager/Umschlagsflächen gesucht werden.
    Gut nur, dass daneben jetzt ein Rechenzentrum gebaut wird. Bebauungsplan gibt vor, dass die Abwärme des RZ kostenfrei der Gemeinde überlassen werden muss. Da bekommen jetzt 3 Schulen und das Rathaus Fernwärme. :clapping_hands_medium_skin_tone: