"Grüne Wiese" mit zwei Glasfaser-Anschlüssen (Telekom und Stadtwerke)

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 1.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von epatrick.

  • Hallo zusammen und danke für das Fan-Forum! Ich habe schon einige sehr interessante Threads gelesen und deshalb eine ungefähre Vorstellung davon, was ich machen möchte und mit welchen Mitteln. Ich freue mich aber über Tipps und gerne auch Kritik, wenn ich irgendwo falsch liege oder es eine einfachere Lösung gibt.


    Ich baue in einem Neubau (Keller + drei Stockwerke) ein neues Netzwerk auf. Es gibt eine CAT6-Verkabelung vom 19"-Schrank im Keller in die einzelnen Räume, außerdem gibt es in ein paar Räume auch noch je eine Glasfaser, z.B. ins Büro an den Schreibtisch oder ins Wohnzimmer an die TV-Wand. Diese Fasern enden momentan aber im Schrank noch mit offenem Ende, sind also eher als Reserve für zukünftige Nutzung gedacht. Grundsätzlich wäre es aber kein Problem, im Schrank noch ein Panel einzubauen und die Fasern da aufzulegen.


    Ich bin hier auch in der glücklichen Position, zwei Glasfaser-Internetzugänge zu haben. Die Stadtwerke haben ihren im Paket mit der restlichen Technik montiert, die Telekom hat ihn (bei Abschluss eines Tarifs) kostenlos gebaut. Momentan habe ich also von den Stadtwerken einen Anschluss mit 1.000MBit und von der Telekom einen mit 100MBit. Beide funktionieren.


    Am Anschluss der Stadtwerke hängt eine Genexis P2411 (auch von den Stadtwerken geliefert), die auf einem Port eine feste öffentliche IPv4-Adresse per DHCP liefert. IPv6 scheint hier nicht verfügbar zu sein, könnte man aber vielleicht noch nachbuchen.


    Am Anschluss der Telekom hängt ein Telekom-Glasfasermodem 2 (gekauft). Hier hatte ich vorübergehend mal einen Speedport 4 hängen und weiß deshalb, dass der Anschluss funktioniert und öffentliche IPv4-Adresse sowie IPv6 unterstützt.


    Soweit also zur Ausgangslage. Jetzt zum Konzept und den Punkten, die mir noch unklar sind:


    Ich würde gerne eine UDM Pro einbauen. Habt Ihr Erfahrungen mit den dualen WAN-Ports und Failover / Load Balancing? Aktuell würde ich wahrscheinlich einen Teil der Geräte über den (langsameren) Telekom-Anschluss laufen lassen und den anderen Teil über den der Stadtwerke, aber in dem Fall, dass einer der beiden ausfällt, soll natürlich der Failover greifen, damit alle weiterhin online sind.


    Die UDM Pro ist für meine Anwendung vermutlich überdimensioniert, aber ich hätte da gerne einen 19"-Einbau und keine Desktop-Box. Außerdem freue ich mich über die beiden SFP+-Ports. Das Modem der Telekom kann ja 2,5GBit über Kupfer und müsste demzufolge dann an ein 2,5GBit-RJ45-SFP+-Modul angeschlossen werden, weil die eingebauten RJ45-Ports nur max. 1GBit können - richtig?


    Den zweiten SFP+-Port würde ich nutzen, um mit einem "10 Gbps SFP+ Direct Attach Cable" einen Switch Pro 24 PoE zu verbinden. Der wird dann die Versorgung der vier Außenkameras (Camera G5 Pro mit G5 Pro Vision Enhancer) und der (mindestens) vier WLAN-AP übernehmen. Außerdem wird es ein paar VLANs geben.


    Bei den AP bin ich mir aber noch unsicher, wie viele das werden und wo ich sie am besten positioniere. Leider kann ich keine unter die Decke hängen, da wir - Asche auf mein Haupt - da keine Kabel vorgesehen haben. Es gibt aber in jedem Stockwerk eine Möglichkeit, einen gut versteckt an eine Wand zu hängen. Da wäre ich jetzt spontan bei den Access Point U7 Pro Wall gelandet. Ich verstehe nur leider noch nicht richtig, wie die abstrahlen (den Wiki-Eintrag dazu mit dem Link auf die UI-Homepage habe ich gefunden). Wenn ich das richtig deute, habe die eine fast kugelförmige Abstrahlung, was für meine Zwecke ideal wäre, weil sie sich dann gut ergänzen würden. Ich würde sie nämlich im Keller und im ersten OG recht nahe an der nördlichen Außenwand aufhängen, im EG und zweiten OG recht nahe an der südlichen. Damit müsste das Haus einigermaßen abgedeckt sein. Aktuell hängen an diesen Stellen schon Fritz!Repeater 1200 und damit ist die WLAN-Abdeckung überall recht gut.


    Was mir noch komplett fehlt, ist eine Idee für einen kleinen Switch, der im Büro an den Schreibtisch soll. Weil ich da häufiger wechselnde Geräte anschließe, hätte ich gerne auf dem Schreibtisch ein paar RJ45-Ports. Ich bräuchte also einen Switch mit ca. 8 Ports, davon am liebsten ein paar mit PoE, den ich unauffällig am Schreibtisch unterbringen kann. Mein Traum wäre ein Gerät, bei dem Strom und Uplink von hinten angeschlossen werden, so dass die Vorderseite "leer" ist, wenn ich gerade kein Gerät angeschlossen habe. Den dann noch als Einbaugerät, so dass nur die Anschlüsse aus der Tischplatte schauen... Alternativ kann ich ein kleines Panel in den Tisch einbauen, den Switch unten drunter hängen und die Buchsen des Panels mit den Ports des Switches verbinden. Aber vielleicht geht es ja einfacher. Ach so, der kleine Switch soll natürlich auch VLANs beherrschen und über einen Trunk-Port (heißt das bei UI auch so?) mit dem Switch im 19"-Schrank verbunden sein.


    Ich glaube, das war soweit meine Einkaufsliste. Ist Euch irgendwas aufgefallen, das Ihr ganz anders lösen würdet oder wo noch größere Optimierungsmöglichkeiten bestehen?


    Vielen Dank im Voraus fürs Lesen und viele Grüße

    Patrick

  • Was mir noch komplett fehlt, ist eine Idee für einen kleinen Switch, der im Büro an den Schreibtisch soll. Weil ich da häufiger wechselnde Geräte anschließe, hätte ich gerne auf dem Schreibtisch ein paar RJ45-Ports. Ich bräuchte also einen Switch mit ca. 8 Ports, davon am liebsten ein paar mit PoE, den ich unauffällig am Schreibtisch unterbringen kann

    die kleinen Ultra ? Die kannst du auch gleich mit POE vom großen Switch versorgen, und brauchen dann keinen extra Strom


    en Access Point U7 Pro Wall gelandet.

    Die In Wall sind generell nicht verkehrt.


    außerdem gibt es in ein paar Räume auch noch je eine Glasfaser, z.B. ins Büro an den Schreibtisch oder ins Wohnzimmer an die TV-Wand

    Da wäre zuerst mal rauszufinden ob das ne SM oder MM Faser ist. Und bei dem Preis was du für das spleissen bezahlst für die 2 Fasern, wirst du vermutlich auch gleich 2 MM Patchkabel kaufen können (mit Mantel für mehr Stabilität beim einziehen) und neu verlegen.

    wenn es nur eine einzelne Faser ist, ist es ziemlich sicher SM, und fürs Internet gedacht. dann kannst du eh fürs Lan vergessen, da brauchst du IDR 2 Fasern (hin+retour)

    IPv6 scheint hier nicht verfügbar zu sein, könnte man aber vielleicht noch nachbuchen.

    Ich persönlich leg auf v6 keinen WErt, und mit ner "echten" v4 kommst du aktuell sowieso voll aus, und spart teils arbeit. Da 99% der Server im Internet auf v4 basieren,...

  • Hi Anton,

    danke für Deine Nachricht!

    die kleinen Ultra ? Die kannst du auch gleich mit POE vom großen Switch versorgen, und brauchen dann keinen extra Strom

    Perfekt! Die hatte ich noch nicht entdeckt, ist aber genau, was ich gesucht habe. Danke!

    Die In Wall sind generell nicht verkehrt.

    Du meinst die U6 Enterprise In-Wall oder U6 In-Wall, nehme ich an? Dann ist nur die Frage, welchen davon. Enterprise ist deutlich teurer und bei dem anderen hat mich der Hinweis auf "Single Room Hospitality" verunsichert. Ansonsten würde der günstigere U6 In-Wall meines Erachtens völlig reichen.

    Da wäre zuerst mal rauszufinden ob das ne SM oder MM Faser ist.

    Stimmt, da war ich nicht detailliert genug. Es sind tatsächlich SM Fasern, aber pro Kabel vier Stück (also zwei Verbindungen) -> Kaiser E3S Connect. Spleißen muss ich also zum Glück nicht mehr.


    mit ner "echten" v4 kommst du aktuell sowieso voll aus

    Stimmt, läuft aktuell ja auch gut, zumal die von den Stadtwerken sogar statisch ist. IPv6 ist mehr ein Spielprojekt aus persönlichem Interesse.


    Also, danke nochmal!

  • Aktuell würde ich wahrscheinlich einen Teil der Geräte über den (langsameren) Telekom-Anschluss laufen lassen und den anderen Teil über den der Stadtwerke,

    das geht meines Wissen nicht, lass mich aber gern eines Besseren belehren. Viellicht kann man da über static routes oder so was drehen.

    Du kannst zwischen "Fail Over" (dann ist immer nur eine Verbindung aktiv) und "Load Balance" (dann werden beide parallel genutzt und Du legst das Verhältnis zwischen beiden fest) wählen. EIne direkte Zuordnung von Geräten zu einemd er beiden WAN-Verbindungen kenne ich aber nicht. Macht aus meiner Sicht aber auch in den meisten Fällen nicht viel Sinn.

  • Du meinst die U6 Enterprise In-Wall oder U6 In-Wall

    der Enterprise ist fast Overkill (auch wenn ich die in der Wohnung bei mir einsetze :grinning_squinting_face: )

    Der U6pro ist n guter Kompromioss, vorallem hättest du da auch gleich paar Lan Ports, bei Bedarf. Sonst den U7 Pro Wall (auch wenn ich von der aktuellen U7 Serie kein Freund bin, wegen 2x2)

  • EIne direkte Zuordnung von Geräten zu einemd er beiden WAN-Verbindungen kenne ich aber nicht.

    Geht problemlos über Traffic Routes

  • der Enterprise ist fast Overkill (auch wenn ich die in der Wohnung bei mir einsetze :grinning_squinting_face: )

    Der U6pro ist n guter Kompromioss, vorallem hättest du da auch gleich paar Lan Ports, bei Bedarf. Sonst den U7 Pro Wall (auch wenn ich von der aktuellen U7 Serie kein Freund bin, wegen 2x2)

    Es wird wohl der U7 Pro werden, denn bei den U6 gibt es ja anscheinend nur die In-Wall-Geräte, bei denen das Patchkabel hinter dem AP aus der Wand kommen muss. Für den dafür nötigen Umbau fehlen mir die Argumente :thinking_face:. Beim U7 ist beides möglich, dann kann ich das Gerät einfach in die Nähe einer LAN-Dose hängen und das Patchkabel von unten zuführen. 2x2 bezieht sich auf 5GHz-WLAN-MIMO? Das ist ein Argument, aber aktuell können die mobilen Geräte, die wir hier im Einsatz haben, auch nur 2x2. Macht zumindest vorerst also einen Unterschied.

  • Es wird wohl der U7 Pro werden, denn bei den U6 gibt es ja anscheinend nur die In-Wall-Geräte, bei denen das Patchkabel hinter dem AP aus der Wand kommen muss

    kleiner AP Rahmen aus dem 3D Druck, thema erledigt. gibts auch viele vorlagen

  • Gute Idee... Dann muss ich nur noch schnell einen 3D-Drucker kaufen :grinning_squinting_face:

    Oder ich frag' mal bei einem Freund nach, der druckt mir die Dinger bestimmt. Danke!

    Freund ist immer gut für den Anfang. Und sonst, n „Sorglos Paket“ sind die Bambu lab. Einstecken, loslegen.

  • Für 2x WAN bei den Bandbreiten ist eine UDM genau richtig.

    Ich würde da mal eine andere Variante im Aufbau einbringen.

    Router: UDM SE, sie hat schon mal 8-mal PoE.

    Dann "nur" eine 10 GB-Switch USW-Aggregation(Fanless). Er hat 8-mal SFP+ da könntest du dann gut deine internen GF ran hängen.

    Und dahinter erst eine Switch deiner Wahl/Anzahl. Da müsste ja dann nicht unbedingt PoE sein.
    Da könnte man z.B. den Pro Max 24(Fanless) ohne PoE nehmen. Er hat auch 8x 2,5 Gb Ethernet.

    Die USW-Aggregation kann man natürlich auch nachträglich hineinhängen.

  • Dann "nur" eine 10 GB-Switch USW-Aggregation(Fanless). Er hat 8-mal SFP+ da könntest du dann gut deine internen GF ran hängen.

    Im Prinzip ja ne gute Idee. Nur Vermutlich sind es Provider Fasern, die nicht ihm gehören. Und dafür gedacht sind, den Router ins Büro,.. zu stellen. Das wäre halt vorher abzuklären (und dann entsprechend schwache SM Module zu besorgen, dass die sich nicht gegenseitig grillen)

  • Im Prinzip ja ne gute Idee. Nur Vermutlich sind es Provider Fasern, die nicht ihm gehören. Und dafür gedacht sind, den Router ins Büro,.. zu stellen. Das wäre halt vorher abzuklären (und dann entsprechend schwache SM Module zu besorgen, dass die sich nicht gegenseitig grillen)

    Er baut gerade sein 🏠, seine privaten Fasern.

    Er hat im Keller seinen Netzwerkschrank.

  • Genau, die Fasern gehören mir :smiling_face:
    Es ist tatsächlich Single Mode, was wegen der geringen Entfernungen nicht hätte sein müssen - MM wäre natürlich billiger gewesen. Aber von Kaiser gibt es da halt ein schönes System (E3S Connect), bei dem die Teilnehmer-Anschluss-Dose von der Bauform her mit TAE-Dosen kompatibel ist. Dadurch passt die GF-Dose zu jedem Schalterprogramm beliebiger Hersteller und fügt sich schön ein. Außerdem sind die Fasern vorkonfektioniert, so dass ich nicht spleißen muss. Insgesamt schien mir das sinnvoll, aber natürlich gibt es immer noch eine bessere Lösung. Blöd, wenn man davon dann erst hinterher erfährt :winking_face:


    Da die Fasern bei E3S Connect immer Pärchen sind, kann ich mir nun aussuchen, ob ich 2 x Simplex oder 1x Duplex machen möchte. Weil die Duplex-SFP-Module nur die Hälfte kosten, wird das wohl meine Wahl, zumal ich am Schreibtisch bisher noch keine zwei 10Gbps-Links brauche...


    Router: UDM SE, sie hat schon mal 8-mal PoE.

    Danke! Tatsächlich hatte ich das auch schon überlegt und freue mich über die Bestätigung. Außerdem kann die auch 2,5Gbps am RJ45-WAN-Port, das kommt mir entgegen.

    Dann "nur" eine 10 GB-Switch USW-Aggregation(Fanless)

    Gute Idee.... Aber die 6 x PoE der UDM SE reichen nicht aus (4 x Kamera, 4 x WLAN-AP, 1 x Ultra-Switch). Ich brauche also in jedem Fall noch einen PoE-Switch dahinter, deshalb wird die Aggregation dann wohl erst später folgen, wenn ich sie tatsächlich brauche.

  • Gute Idee.... Aber die 6 x PoE der UDM SE reichen nicht aus (4 x Kamera, 4 x WLAN-AP, 1 x Ultra-Switch). Ich brauche also in jedem Fall noch einen PoE-Switch dahinter, deshalb wird die Aggregation dann wohl erst später folgen, wenn ich sie tatsächlich brauche.

    Sind aber 8x PoE bei der UDM SE. :winking_face: jedenfalls bei meiner. :face_with_tongue: