Wir wollen Freifunk als WLAN für unsere Gäste verwenden.
Warum wollen wir was?
Weil wir unseren Gästen natürlich ein funktionales und einfach zu verwendendes WLAN zur Verfügung stellen möchten, gleichzeitig aber rechtlich auf der sicheren Seite stehen und nicht abgemahnt werden möchten. Die Störerhaftung ist offiziell zwar 2017 abgeschafft worden, trotzdem gibt es weiterhin viele Möglichkeiten für Abmahnanwälte, einen WLAN-Betreiber für Vorgänge, die über seinen Anschluß gelaufen sind, empfindlich zur Kasse zu bitten.
Mit Freifunk können wir unseren Gästen ein extrem einfaches zu nutzendes, weil komplett unverschlüsseltes WLAN zur Verfügung stellen. Niemand braucht Zugangsdaten, jeder kann sich einfach mit dem Netz verbinden. Man muss nicht einmal vorher irgendwelche nervigen AGB bestätigen. Nur verbinden, fertig.
Abgesehen davon ist Freifunk einfach cool
Was kann Freifunk da besser machen?
Technisch baut ein Freifunk-Knoten eine VPN-Verbindung zu einem zentralen Freifunk-Server auf. Die IP-Pakete deines Gast-Netzes werden also zunächst zu dem Server geschickt und dort erst in das große, weite Internet entlassen. Durch diesen Trick haben sie nicht deine öffentliche IP-Adresse als Absender, sondern die des Freifunk-Servers: du bist aus dem Schneider. Freifunk hingegen hat Provider-Status, profitiert dadurch vom Providerprivileg, kann daher nicht abgemahnt werden und ist somit ebenfalls aus dem Schneider.
Was benötigen wir dafür?
<Kommt noch>
Wie geht das genau?
<Kommt noch>
Gibt es auch Nachteile?
Ja.
Dadurch, dass alle Pakete erst zu dem zentralen Server geschickt werden müssen, sinkt die mögliche Datenrate und die Latenz steigt. Theoretisch kannst du zwar deinen kompletten Internetverkehr durch Freifunk schicken, auf Dauer wird dir das aber vermutlich keinen Spaß machen. Aber für das Gast-WLAN reicht es allemal.
Dadurch, dass das Freifunk-WLAN komplett unverschlüsselt ist und ja nicht an der Grundstücksgrenze halt macht, kann es auch sein, dass sich Passanten mit dem Netz verbinden. Manche bleiben dann auch kurz stehen oder halten sich etwas länger in der Nähe auf. Mich stört das bei uns überhaupt nicht, ich kann mir aber schon vorstellen, dass andere Menschen das als Nachteil empfinden können.
Verbundene Passanten oder Gäste senden und empfangen Daten über deinen Internetanschluss, schmälern also deine Bandbreite. Da man die für Freifunk zur Verfügung stehende Bandbreite begrenzen kann, empfinde ich das aber ebenfalls nicht als Nachteil.
Noch etwas?
Ja! Der Betrieb der zentralen Server kostet die Freifunk-Community Geld. Daher freuen die verschiedenen Vereine sich über Spenden oder Mitgliedschaften.
Kommentare
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opensec
Mit der neuen UniFi Software kann man doch jetzt (wenn man zwei WAN Ports am UDM hat) das so routen, dass der Offloader quasi das Freifunk Netz an Port WAN2 raushaut. Dann könnte man über gewisse Routen das alles noch "eleganter" umsetzen, oder?
noexpand
Ach so, und dann das (bspw. von Nachbarn gemeshte) Freifunk als Fallback-WAN wieder hereinholen? Das ist ne coole Idee! Müsste eigentlich möglich sein. Ausprobiert habe ich das aber nicht, weil ich leider keine meshenden bzw. freifunkenden Nachbarn habe
razor
Super Beitrag. Vielen Dank dafür.
Maddeen
Auch dir vielen Dank für deinen Wiki-Eintrag. Es wächst und gedeiht