Beiträge von Linuxer

    Die Fritzbox und den Mikrotik-Router kannst du nicht annähernd mit UDMs vergleichen.

    Die beiden genannten sind reine Router (die kleine Telefonanlage in der Fritzbox frisst nicht viel) mit einem stark abgespeckten Linux.

    Die UDMs sind dagegen Monster mit mehreren Systemen im Docker-Container (Router/Protect/Access/Controller)

    Mein Rat: Besorge dir mehrere Mesh-taugliche Unifi APs.

    Die verbindest du anfangs alle zusammen mit US-8 per Kabel mit der Internetbox und bindest alles in den Controller ein.

    Mesh in den APs aktivieren, dann die APs (bis auf einen, der bleibt per Kabel mit der Internet-Box verbunden) über die Stockwerke verteilen.

    An die Unifi-APs APs in den Stockwerken kannst du dann wieder Switche hängen.

    Die SSID(s) kannst du (am besten gleich bei der Einbindung) selbst vergeben.

    Bitte keinesfalls versuchen APs unterschiedlicher Hersteller miteinander zu verbinden, das klappt bei Mesh nicht.

    Bin mit meinem Controller schon mehrfach umgezogen (anfangs direkt unter Raspian, dann in einem Docker-Container auf einem PI 3 und jetzt in einer Debian VM unter Proxmox. Dabei gab es nie Probleme, wenn sich die IP geändert hat. Die aktuelle Controller-VM ist vor kurzem problemlos in ein anderes Netz umgezogen.

    Bei allen Umstellungen waren an den APs und Switches keinerlei Resets o.ä. notwendig.

    Bei wechsel der Controller-Hardware (egal ob echt oder virtualisiert) wurde einfach nur das Backup eingespielt.

    So, der gebraucht US-8 60W ist angekommen.

    Testvorgang:

    -Controller-VM heruntergefahren

    - Switch mit Strom versorgt und einen Reset durchgeführt (langes drücken der Taste mit einer aufgebogenen Büroklammer)

    - Switch unmittelbar danach in mein LAN gehängt - nach den Reboot leuchtet nach einiger Zeit die LED in weiss (Dauerlicht)

    - Client (Openstage 40 SIP) an den Switch gestöspelt (POE-Port) - funktioniert.

    - Anschließend den Controller wieder gestartet und den Switch provisioniert.


    Edit:

    Das einzig bemerkenswerte: Seitdem der Switch eingebunden ist, funktioniert die Topology-Ansicht nicht mehr sauber.

    (Clients haben auf wundersame Weise den Switch gewechselt) :angry_face:

    Hinweis:

    Selbstverständlich sind nur die Originalakkupacks gut! Weil die billigen Nachbauten können Fehler haben, defekt sein...

    Ja, ich habe deinen Smiley gesehen, denke aber das ich nach mehr als 12 Jahren in der USV-Branche als Techniker auch etwas dazu sagen kann.


    Die großen USV-Hersteller verdienen ihr Geld mit "richtigen" USV-Anlagen, also Verkauf und Service von Anlagen mit Festanschluss ab 10kVA aufwärts.

    Die sogenannten Plugables dienen nur dazu, den Großkunden alles aus einer Hand liefern zu können und dazu passende Serviceverträge zu verkaufen.

    Die Kleinanlagen sind meist sehr preisgünstig in China oder Indien hergestellt und oftmals alles andere als servicefreundlich.

    Um die günstigen Herstellungspreise realisieren zu können, werden in diese Geräte in der Regel auch sehr preisgünstige Akkus eingebaut.

    Reparaturen (ausser Akkutausch) werden bei Großkunden seltenst durchgeführt, meist wird dann gleich die ganze USV getauscht.


    Zum Thema Batterien: Der grösste Feind der USV-Batterien ist Wärme. Optimal für eine lange Gebrauchsdauer * von Bleiakkus sind Temperaturen von ca. 20°C. Pro 10° mehr verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit der Säure in der Batterie, was bedeutet, das der Abbau der Bleiplatten (das einzige Verschleißteil in Bleiakkus) doppelt so schnell geht.

    Daher bin ich aufgrund meiner Erfahrungen kein Freund von in der USV eingebauten Batterien (lässt sich bei Kleinanlagen nicht vermeiden), wenn diese Anlagen dann noch in ein geschlossenes, schlecht belüftetes Rack eingebaut werden ist ein Batteriefrühableben so gut wie sicher.


    Der beste Kompromiß aus meiner Sicht: USV ausserhalb des Netzwerk-/Serverschranks an einen kühlen, gut zugänglichen Platz, und zusätzlich einen externen Bypass. Dann muss für einen Service/Batterietausch nicht alles heruntergefahren werden.


    Empfehlenswerte Batteriemarken aus meiner Erfahrung:

    1. Panasonic

    2. Yuasa


    Der Rest kommst fast immer von nur wenigen Herstellern in Chinesistan und bekommt nur das passende Label.


    Viele Grüße

    Michael


    * Gebrauchdauer = Dauer in Jahren (bei VRLA Batterien meist 5 oder 10 Jahre) bis der Akku unter genormten Bedingungen auf 80% Leistung gefallen ist (vereinfacht).

    Dafür kannst du den Switch auch mit der Windows-Version des Controllers konfigurieren (erst danach geht die blaue LED auf Dauerlicht)

    Danach brauchst du den Controller bei Swiches und APs nicht mehr.


    Nachtrag: Solange der Swicht keine Provisionierung per Controller bekommen hat, geht die LED nicht auf das beruhigende blaue Farbe.

    Benötigt wird der Controller um folgende Einstellungen zu ändern:

    - IP-Adresse

    - VLAN-Einstellungen

    und dieses hier, falls benötigt:

    und hier ein weiterer Analysebericht

    https://www.inside-it.ch/de/po…n-ovhcloud-brand-20210318


    Erschreckend, am Ende war wohl nicht die Frage das es passiert, sondern eher wann.

    Zitat

    Noch ist die Ursache des Brandes noch nicht ganz klar und die Aufnahmen aus 300 Kameras liegen bei den Untersuchungsbehörden. Aber immer mehr Informationen über die Konstruktion der OVHcloud im RZ "Strasbourg 2" zeigen, was das offenbar sehr rasche Brennen ermöglichte oder begünstigte. Ein RZ-Experte erklärt dazu: Es habe entflammbare, elektrische Batterien in der Nähe der Server gegeben. "Um das Risiko von Stromausfällen zu vermeiden (während des Wartens auf den Einsatz von Generatoren im Falle eines längeren Stromausfalls), werden elektrische Batterien verwendet, um die Server mit Wechselstrom zu versorgen. Das Problem ist, dass sie von Natur aus brennbar sind. In allen gängigen Rechenzentren werden die Batterien in feuerfesten Räumen gelagert. (...) Dies ist eine originäre OVH-Architektur, die von Facebooks 'Open Compute'-System inspiriert ist. Eine Batterie, insbesondere wenn sie gealtert ist, gibt Wasserstoff ab und birgt die Gefahr einer Explosion", so der RZ-Experte zur französischen Fachzeitung 'Solutions Numeriques'.

    "elektrische Batterien", da rollen sich meine Fußnägel auf.

    Wenn Wasserstoff im Spiel war, handelt es sich um normale Beiakkus. Aus eigener Erfahrung als USV-Techniker: Die Dinger sind bei Grössenordnungen wie dort (ich schätze etliche hundert kVA USV-Leistung, die Kühlanlagen in RZs hängen normalerweise mit an den USVen, und hunderte von ziemlich großen Batterieblöcken) mit allergröstem Respekt zu behandeln und bei zu großer Alterung auszutauschen. Gerade Nassbatterien (die in gesonderte Räume/Brandabschnitte mit extra Lüftung gehören) neigen gegen Lebensdauer-Ende zum Ausgasen wo dann ein Funke für eine Kettenraktion sorgen kann. Eine 50Ah Batterie hat ungefähr die Sprengkraft von 1g TNT.

    Unser grösster Kunde hat z.B. 14x 500kVA USV-Anlagen zu mehreren redundanten Parallelsystemen zusammengeschaltet, jede USV hat 128 Batterien (aufgeteilt auf 4 Stränge) mit je 250Ah (VRLA), insgesamt 1,5 MW Kühlleistung für Serverräume und USV-Anlagen und 3x3,3 MW Dieselleistung.

    Die Batterien reichen bei Vollast der USV-Anlage für 10 min. Autonomie, dann müssen die Diesel hochgefahren sein.

    Aufgrund der Gebäudegrösse des RZ in Strassburg schätze ich die dort installierte USV-Leistung ähnlich hoch ein.