Diskrepanz LTE Verbrauch UDM-SE vs. Provider

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  • Moin, ich hätte da mal zwei Fragen an die Gemeinschaft...


    1. ist das bei anderen Benutzern einer LTE-Backup-Lösung auch so, daß der angezeigte Verbrauch auf der UDM-SE sich drastisch von dem Unterscheidet, was der Provider anzeigt?
    2. Weiß jemand, was passiert, wenn das eingestellte Limit überschritten wird?

    Zum Hintergrund: ich habe einen Handytarif mit mehreren MultiSIM Karten, die alle auf das gleiche Datenvolumen gehen. Darunter sind Telefon, Tablet, Uhr und seit neuestem auch der LTE Pro, den ich als Backup einsetze. Das Limit vom Provider sind dabei 20 GB im Monat, deshalb habe ich bei der UDM SE als Limit 15 GB eingestellt. Normalerweise brauche ich lange nicht so viel, bevor ich die LTE Pro bekommen habe, habe ich regelmäßig vielleicht ein oder zwei Gigabyte verbraucht. Ich arbeite daheim, deshalb sind meine Geräte fast ausschließlich im WLAN unterwegs und nutzen nur selten die Mobilverbindung.

    In den letzten Monaten haben ich - laut UDM-SE - auch immer so maximal 5GB verbraucht - alles im grünen Bereich also. Jetzt hatten wir diesen Monat bisher deutlich mehr - und längere - Ausfälle als in den Monaten davor, weshalb diesen Monat außergewöhnlich viel LTE Daten verbraucht wurden - laut UDM-SE 9,74GB (siehe Screenshot). Ich gehe zwar nicht davon aus, daß wir bis Monatsende noch so viele Ausfälle kommen, daß wir das Limit erreichen, aber ich wüßte halt gerne mal, ob jemand weiß, was passiert, wenn wir die 15GB doch überschreiten würden? Nutzt die UDM die Verbindung weiter und reagiert halt auf das, was der Provider macht (der würde bei Überschreiten der 20 GB erst einschreiten und auf EDGE drosseln)? Oder würde sie dann komplett aufhören, das LTE Backup zu nutzen?

    Weiterhin ist mir aufgefallen, daß die UDM-SE und mein Provider sich sehr uneins sind, was den Verbrauch angeht - laut Provider habe ich nur 5,1GB statt 9,74GB verbraucht, also etwas mehr als die Hälfte... siehe 2. Screenshot. Mir ist durchaus bewußt, daß die UniFi GUI gerade mal bei Verbräuchen auch ziemlich daneben haut, aber das ist ja schon ein ganz schöner Klopper - ich meine, lieber zuviel gemessen als zuwenig, aber dadurch wird doch diese gesamte Einstellung mit Obergrenze von vornherein sinnlos - oder interpretiere ich irgendetwas falsch?


  • Ich könnte mir vorstellen, dass hier die Kommunikation zum LTE Backup gemessen wird und nicht was tatsächlich herausgeht.

    Die Frage ist, woher die Daten stammen. Ubiquiti ist da ja recht undurchsichtig bei seiner Datenerhebung. :winking_face:

    Ich habe ein ZTE 5G Modem per LAN an WAN2. WAN2 hat auch viel mehr Verbrauch als ich im ZTE Modem direkt ablese.

  • Hast du mal geschaut über welchen Zeitraum er das misst? Ich vermute das es da einen Unterschied zwischen der UDM und dem Provider gibt.

  • Ich hätte jetzt erstmal vermutet, daß das jeweils ein Kalendermonat ist... zumindest bei der UDM bin ich mir ziemlich sicher, daß der Verbrauch am 1. auf Null zurückspringt. Bei meinem Provider muß ich gestehen, weiß ich das gar nicht... aber auf der Provider Seite steht tatsächlich etwas von "verbleibender Zeitraum im Rechnungsmonat 14 Tage". Wenn das zuträfe, wäre unser Ausfall am 01.09. da nicht mehr mit drin - und das war ein längerer Ausfall gewesen, der ziemlich auf's LTE-Budget geschlagen hat. Das könnte die Diskrepanz durchaus erklären. Ich verfolge das mal die nächsten Tage und schaue, wann sich die Anzeige beim Provider zurücksetzt. Wenn das wirklich so um den 4. herum passiert, wäre die Ursache für die Abweichung schonmal mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit identifiziert.

    Bleibt die Frage, was die UDM macht, wenn sie die "Warning" und "Limit" Grenzen (siehe Screenshot) erreicht. Eine Warnung bekomme ich ja jetzt schon und interessanterweise wird in der GUI der "Warning" Level als Grenze genommen, und nicht das LTE Limit... interpretieren ich das richtig, daß er beim reißen der 15GB die Arbeit dann komplett einstellt? Zumindest lassen die verfügbaren Informationen das vermuten... nuja. Hoffen wir mal, daß es den Rest des Monats ruhig bleibt.

    Gäbe es vielleicht auch eine Möglichkeit, den "Abrechnungszeitraum" der UDM zu verschieben, daß er Deckungsgleich mit dem Provider wird? Gefunden habe ich auf die Schnelle leider keine Möglichkeit, ich kann nur die "Warning" und "Limit" Thresholds einstellen...

  • Kleines Update: gestern abend war die Verbrauchsanzeige beim Provider noch nicht umgesprungen - die auf der UDM wie erwartet in der Nacht vom 30.09. zum 01.10. Heute morgen hat's dann auch der Provider geschafft und ist jetzt auf null - die UDM hat bisher 17 MB registriert (also "so gut wie nix" ;-)) insofern sollten sie diesen Monat ab jetzt ziemlich im Gleichtakt anzeigen - ich schau mal zum Ende des Monats, wie sich das entwickelt.

    Wenn sich das tatsächlich so bestätigt, werde ich mal Provider und Ubiquiti anschreiben, ob man entweder die Rechnungslegung auf die Monatsgrenze legen kann (ich denke eher nicht, solche Rechnungssysteme sind da erfahrungsgemäß ziemlich unflexibel), oder ob man der UDM irgendwie beibringen kann, auch immer zu einem anderen Tag im Monat umzuschalten (was wahrscheinlich auch eine gigantisch hohe Priorität bei Ubiquiti bekommen dürfte ;-)).

  • Wie wird das LTE Backup eigentlich konfiguriert? Auch im Controller? Falls ja dann würde da natürlich auch noch etwas Traffic generiert der beim Provider nicht registriert wird.


    Wir hatten mal einen Kunden der einige UniFi Geräte an einem Standort ausschließlich mit LTE Anbindung betrieben hat. Der Controller war auf einem Server im Internet. Die wenigen Endgeräte an diesem Standort haben sehr wenig Internettraffic gemacht (Fernwartung/Fernsteuerung Windmühlen). Alleine durch die Kommunikation der UniFi Geräte mit dem Controller entstand im Monat soviel Traffic, dass der Kunde das Datenvolumen aufbohren musste, um den gesamten Monat vernünftig arbeiten zu können.

  • Ich habe den UniFi LTE Pro, da mußte ich im Prinzip gar nichts konfigurieren. Nur die SIM Karte einmal ins Handy setzen und die PIN deaktivieren (sonst könnte der LTE Pro die SIM nicht nutzen, da es keine Möglichkeit zur PIN Eingabe gibt (zumindest nicht in diesem Jahr, als ich den gekauft habe)). Danach habe ich die SIM nur noch in den LTE Pro eingesetzt und ihn an einen Port an meinem USW-Pro-24-POE angehängt - nichtmal an der UDM SE direkt. Danach habe ich ihn ganz normal adoptiert und das wars. Seitdem habe ich LTE Backup und es funktioniert ziemlich gut.

    An Einstellungen kann das Ding auch gar nicht viel, neben den üblichen UniFi Einstellungen zur IP Adresse gibt es eigentlich nur ein paar wenige LTE Parameter und die Möglichkeit, PoE an den zweiten Port an dem Gerät durchzuschleifen - da hängt bei mir noch eine G5 Flex Kamera dran.

  • Und ja, jetzt stimmt's auch: gerade war wieder eine kurze Unterbrechung (🤬-Vodafone), vor der die UDM SE rund 17MB Verbrauch angezeigt hatte. Jetzt sind es 851 und beim LTE-Provider 834 - stimmt auffällig :smiling_face:

    Also was das angeht scheint das Mysterium endgültig gelöst.

  • Nur die SIM Karte einmal ins Handy setzen und die PIN deaktivieren (sonst könnte der LTE Pro die SIM nicht nutzen,

    Diese Situation ist peinlich und absolut ignorant von Unifi. Es gibt neue Handys ohne SIM-Card-Slot oder sie haben eine andere Größe. Wie soll man dann dies machen?

    An Einstellungen kann das Ding auch gar nicht viel, neben den üblichen UniFi Einstellungen zur IP Adresse gibt es eigentlich nur ein paar wenige LTE Parameter

    Kann man dort den APN einstellen? Gerade bei Telekom wichtig, dies entscheidet darüber ob man CGNAT hat oder eine öffentliche IP-Adresse bekommt.

  • Diese Situation ist peinlich und absolut ignorant von Unifi. Es gibt neue Handys ohne SIM-Card-Slot oder sie haben eine andere Größe. Wie soll man dann dies machen?

    Kann man dort den APN einstellen? Gerade bei Telekom wichtig, dies entscheidet darüber ob man CGNAT hat oder eine öffentliche IP-Adresse bekommt.

    Als Simkarte wird eine Nano Sim benötigt. Diese gibts ja bei jedem anbieter.


    APN kann man einstellen. Ebenso noch Datenlimits

  • Diese Situation ist peinlich und absolut ignorant von Unifi. Es gibt neue Handys ohne SIM-Card-Slot oder sie haben eine andere Größe. Wie soll man dann dies machen?

    Naja, ganz so harsch würde ich es jetzt nicht ausdrücken wollen. Ja, man könnte heutzutage auch auf eSIM gehen und ja, ich sehe auch kein größeres Problem, in die Firmware etwas zu integrieren, daß das Handling einer PIN erlaubt.

    Aber wie Steve16061980 oben schon schrieb, die SIM ist eine Nano-SIM und damit der momentane Standard - jedes halbwegs normale Handy sollte das können - und für alles andere gibt es Adapter für ein paar Cent. Wo ein Wilhelm ist, ist auch ein Busch (oder so ähnlich) :smiling_face:

    Was die Eisntellmöglichkeiten angeht: in den Screenshots oben in #7 habe ich glaube ich alle einstellbaren Parameter für dieses Gerät erfaßt - was da nicht drin ist, kann man auch nicht einstellen :smiling_face:

  • Schlecht ausgedrückt. Mein Outdoor-Handy hat die "normale SIM-Größe und meine Armband hat nur eSIM.

    Ok, aber wenn der Slot im Handy grösser ist, gibts ja einfach Adapter dafür. Also die letzten Simkarten wo ich bekommen habe, hatten alle die Standart Simkartengrösse. Mini müsste das sein. Und in dieser kann mann dann die Micro und Nano Grösse ausbrechen respektiv bei Bedarf wieder zurückstecken.

    Was den Simpin anbelangt, ich hab erst letzte Woche meine Simkarte für mein Lte Backup vom Netzbetreiber bekommen. Als ich bescheid gegeben habe das die Karte nicht für ein Handy vorgesehen ist, hat man mir sofort angeboten den Simpin zu entfernen. War für den Berater nur ein Mausklick.

  • Ich verstehe eure Einwände, aber ich hatte jetzt schon 9 od. 10 G4/G5-Modem genutzt, bei allen konnte man erstens beim Start die PIN eingeben und man konnte die PIN löschen über das Web-Interface.
    Ich bin mit Unifi USG und Key und der alten Oberfläche vor Jahren gestartet und war zufrieden. Aufgrund stärkerer Leitungen und neuem Wohnumfeld hatte ich mich zur UDM Pro SE entschieden. Ziemlich schnell kam die neue Oberfläche und bis heute bin ich genervt.
    Ich frage mich, ob die Entwickler der neuen UI jemals im Netzwerksegment gearbeitet haben. Und wenn nicht, warum haben sie nicht mal geschaut, was so die anderen machen und warum.

    Dasselbe habe ich auch mit der Protect erlebt. Nach einer Woche habe ich die Webcam zurückgeschickt, weil die Software auf der UDM SE sehr bescheiden war. Hatte gedacht, kann mein NAS entlasten und Platten schlafen legen, aber ich bin scheinbar von Surveillance Station "versaut". Die beiden verbreiteten NAS-Hersteller nutzen es, da hätte man mal vorbeischauen können.

  • Was Ubiquiti / UniFi angeht habe ich da vielleicht die "Gnade der späten Geburt" - ich habe ja erst im März diesen Jahres überhaupt angefangen, mich damit zu beschäftigen, erstmal "nur" mit einem PoE Lite Switch und dann einem U6 Lite AP mit Controller als Docker Image. Von da bin ich dann ja quasi direkt ins kalte Wasser gesprungen und habe in kurzer Folge die in meinem Setup aufgelisteten Geräte angeschafft und eingebunden. Die alte Oberfläche habe ich da zwar noch mitbekommen (und auch gelegentlich mal dorthin umgeschaltet, weil manche von den Anleitungen, die ich im Internet fand, explizit auf diese zugeschnitten waren) - aber überwiegend bin ich mit der neuen in Kontakt gekommen, daher fehlt mir Erfahrung für einen gründlichen Vergleich. Ich muß halt "nehmen was da ist" :smiling_face:

    Ich bin ja eigentlich auch eher "Konsolenmensch" (um nicht "Höhlenmensch" sagen zu müssen), was UIs angeht, deshalb kann ich Deine Kritik gut nachvollziehen - es gilt halt nach wie vor die Regel, je polierter eine UI daherkommt, umso weniger ist sie in der Regel für Profis nutzbar - oder andersrum: je professioneller man etwas benutzen möchte, umso weniger liegt der Fokus auf dem Aussehen, als vielmehr auf der Funktionalität - und da gibt es in der Tat andere Vorbilder, die dem "Poweruser" wesentlich mehr Einblicke und Einstellmöglichkeiten geben können. Einer meiner "Pain Points" ist zum Beispiel die oft fehlende "Drill Down" Möglichkeit in der (neuen) UniFi-UI - keine Ahnung, ob die alte das besser gemacht hat, aber was mich zum Bespiel massiv stört, ist, daß man in den Logs oder auch den aggregierten Überblicken selten weitere Details abrufen kann - so sehe ich zum Beispiel nur ein lapidares "Internet Verbindung war weg", ohne irgendeine Möglichkeit, die rohen Logfiles öffnen zu können.

    Aber das alles beiseite, als Kunde ist man da nunmal i.d.R. auf Gedeih und Verderb dem Anbieter ausgeliefert - ist ja nicht nur UniFi, "Verschlimmbesserungen" gibt es immer wieder, an die man sich - oft "leider" - gewöhnen muß. Fällt mir nach nunmehr gut 35 Jahren "Computerei" bisweilen immer noch schwer, ist aber eines der immer wiederkehrenden Muster. Nuja. 's ist, wie's ist. Vor allem nur schwer zu ändern :smiling_face: