Glasfaser von den Stadtwerken Münster - Konfusion in Providergestalt

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 1.370 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Networker.

  • Moin Community,


    dies ist eine Mischung aus Rant, Erfahrungsbericht und Hilfegesuch. Die Ausgangssituation ist simpel: Eine Freundin von mir ist in eine ganz neu gebaute Wohnung gezogen und möchte den dort vor kurzer Zeit erst verlegten Glasfaseranschluss der Stadtwerke Münster GmbH nutzen. Sie ist arme Studentin und hat wenig Ahnung von Technik, daher ist meine Aufgabe klar: Helfen, für schmales Budget wieder online zu kommen.

    Dokumentation zum Anschluss gibt es (wie üblich) natürlich überhaupt keine seitens der Hausverwaltung. Sie schickte mir ein Foto, welches den Anschluss in ihrer Wohnung zeigt:



    Ich erkenne darauf ein GF-TA und wunderte mich ein wenig, dass kein ONT angeschlossen ist.

    Eine erste telefonische Anfrage bei den Stadtwerken verlief ergebnisarm: Sie sei nur für Auskünfte zum Online-Bestellprozess zuständig, allers Weitere müssen man über die "Fachabteilung" klären. Diese sei nur per E-Mail erreichbar. Gut, immerhin die Adresse konnte sie mir nennen.



    Es ergab sich über mehrere Mails hinweg folgender Dialog (auf den wesentlichen Inhalt gekürzt):


    Ich: "Wir würden gerne den von Ihnen neu verlegten Glasfaseranschluss nutzen. Das in der Wohnung installierte Gerät scheint mir ein GF-TA zu sein, ein ONT ist offenbar nicht vorhanden. Können Sie uns bitte mitteilen, ob das Gerät entgegen meiner Vermutung doch ein ONT ist oder ob Sie (spätestens mit Beauftragung einer Anschlussschaltung) einen ONT setzen würden?"


    Stadtwerke: "Um den Glasfaseranschluss nutzen zu können, benötigen wir von Ihnen einen Auftrag für einen Endkunden-Vertrag. Diesen können Sie auf unserer Homepage bestellen. Ein ONT wird in Ihrem Ausbaugebiet nicht benötigt."

    Ich: "Mir ist allerdings noch nicht klar, wie wir einen Router (in unserem Fall eine AVM Fritzbox 7530) mit dem Anschluss verbinden sollen, wenn es keinen ONT gibt. An irgendeiner Stelle muss doch das optische Signal auf ein elektrisches gewandelt werden?"


    Stadtwerke: "Sollte bei Ihnen aktuell das ONT nicht verbaut sein, wird dieses der Techniker am Schaltungstag mitbringen und montieren. Sie als Kunde müssen dieses aber nicht in der Glasfaser-Bestellung mitbestellen, da dieses ONT Eigentum der Stadtwerke Münster ist."


    --> Zwei sich widersprechende Aussagen, aber hier glaubte ich noch, dass meine kritische Nachfrage einen kompetenten Supporter auf den Plan gerufen hatte und die zweite Antwort zielführend wäre. Ich teilte dies meiner Freundin mit, die sich zweck Bestellung noch einmal an die Hotline wandte. Hier bekam sie plötzlich die Aussage zu hören, einen ONT müsse sie sich kostenpflichtig zum Anschluss dazu bestellen, soweit sie einen benötige. Ich habe also wieder den Kontakt zur "Fachabteilung" aufgenommen:



    Ich: "Wir haben mittlerweile also drei verschiedene, sich widersprechende Aussagen von Ihnen erhalten:


    1. Ein ONT würde "in unserem Ausbaugebiet nicht benötigt"

    2. Wenn bei der Hausinstallation bisher kein ONT vorhanden ist, würde ein Techniker ihn bei Schaltung des Anschlusses mitbringen und installieren. Das Gerät müsse bei einer Beauftragung nicht explizit mitbestellt werden, sei und bliebe Eigentum der Stadtwerke. --> Der letzte Satz impliziert für mich, dass für den ONT keine Kosten entstehen.

    3. Ein ONT sei vom Endkunden zu kaufen --> Womit dann wohl unzweifelhaft der Erwerb von Eigentum einhergeht


    Ich möchte Sie daher noch einmal darum bitten, uns verlässlich mitzuteilen:


    - ob das verbaute Gerät ($Adresse) bereits ein ONT oder "nur" ein GF-TA ist

    - ob Ihre Kunden bei Bedarf einen kostenfreien ONT bekommen (der ggf. Eigentum der Stadtwerke bleibt)

    - welche Spezifikation ein ONT erfüllen muss um an einem GF-Anschluss der Stadtwerke Münster GmbH betrieben werden zu können


    Stadtwerke: "In Ihrem Ausbau-Gebiet wird kein ONT benötigt. Dieses können Sie auch gar nicht auf der Homepage in der Online-bestellstrecke mitbestellen. Die Glasfaser liegt bei Ihnen im Keller und im Haus werden die vorhandenen Kupferleitungen genutzt."


    --> WTF?!?

    Vielleicht sollte ich noch ein paar weitere Anfragen stellen, vermutlich bekomme ich dann zu hören, das Gebäude wäre gar nicht im Glasfaser-Ausbaugebiet, ich könne aber gerne VDSL bestellen.

    Ein erneuter Anruf bei der Hotline, dieses mal doch deutlich unzufrieden und dem Hinweis, dass ich ständig sich widersprechende Infos erhalte, ergab natürlich wieder nur ein "Ich leite es an die Fachabteilung weiter, mehr kann ich leider nicht tun".


    Ich gebe keinem einzelnen Mitarbeiter die Schuld dafür, dass er nicht aus dem ihm jeweils vorgegebenen Rahmen ausbrechen kann. Insgesamt ist dies aber mal wieder ein schönes Beispiel für ein Unternehmen, welches es nicht schafft, Kompetenz bei seinen Mitarbeitern zu erzeugen (oder notfalls einzukaufen).

    Richtig ätzend finde ich, wenn wie hier auf ausführliche Mails mit mehreren Sachverhalten derartig knapp geantwortet wird, dass mehr Fragen offen bleiben als geklärt werden.


    Der Kauf eines Fiber-Routers ist für meine Freundin leider eine recht hohe Belastung, ansonsten wäre zumindest das Thema mit dem ONT abgehakt. Ich würde ihr eine Fritzbox 7530 aus meinem Bestand zur Verfügung stellen, alternativ besorgt sie sich etwas gebraucht für 30 € über Kleinanzeigen. Faktisch bekommen wir aber nun seit einer Woche keine sinnvolle Aussage auf die Frage, was gerätetechnisch benötigt wird, um den Anschluss in Betrieb nehmen zu können.


    Absurdes Theater jedenfalls; Hat jemand von Euch vielleicht schon Erfahrungen mit den GF-Produkten der Stadtwerke Münster gemacht?



  • Du hast jetzt aber offenbar sehr selektiv gelesen. :winking_face:

    Die verlinkte Seite kenne ich natürlich. Das hilft mir doch aber nicht, wenn nicht mal klar ist, ob überhaupt eine Glasfaser in der Wohnung liegt.

    Außerdem: Wenn ich einerseits die Aussage bekomme, dass man ein ONT gestellt bekommt, welches Providereigentum bleibt und auf der Seite dann auf der Website von einem Kaufgerät die Rede ist, bleiben doch so einige Fragen offen.

    Davon abgesehen habe ich es bisher immer so erlebt, dass ein ONT automatisch gesetzt wird. Viele Provider versuchen doch sogar, ihren Kunden das Recht auf Endgerätefreiheit zu verweigern und sehen die Nutzung ihres ONT als zwingenden Bestandteil der vertraglichen Leistung. Von dem Aspekt her betrachtet sind unsere Stadtwerke offenbar geradezu kundenfreundlich. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Darüber hinaus: Ich erwarte hier nicht wirklich Hilfe von Euch (auch wenn es mich natürlich freut, falls jemand etwas weiß). Daher ganz oben der Hinweis mit dem Rant. Es regt mich einfach auf, wenn sich in Firmen niemand wirklich zuständig fühlt und die Leute ihre eigenen Produkte nicht kennen.

  • Wie gesagt, Hausverwaltung natürlich wie üblich total ahnungslos und interessiert sich auch nicht wirklich für das Thema.

    Das Haus ist so neu, dass es noch keine Nachbarn gibt. Ich kann mir daher auch nicht vorstellen, dass hier nur FTTB ausgerollt wurde, zumal das Kabel auf dem Bild für mich klar nach einer Glasfaser aussieht (und das ist ja in der Wohnung). Nächste Woche kann ich wohl vor Ort selbst mal nachsehen.

  • Hat deine Freundin schon ein Vertrag bezüglich des Glasfaseranschluss?


    Für mich hört es sich so an dass erstmal geschaut werden soll ob und wie es geht. Da würde ich den Sachbearbeitern nicht trauen und das annehmen was auf dem Link steht.


    Gibt es denn Alternativen? Im Neubau wird ja meistens nur eine Technik, dann heißt es beauftragen und warten. Preislich sieht das doch alles normal aus, 50€ für das Kauf-ONT, bzw 7,50€ / Monat für eine Miet-Fritzbox (hier sieht man ja auch an den Modellen FTTH oder FTTB).

  • Moin, also wenn ich das jetzt so gelesen habe, was du schreibst und wenn ich mir die Homepage der Stadtwerke Münster ansehen, dann denke ich mal, das die Antwort doch schon eigentlich da. Das Bild zeigt ja den Anschluß in ihrer Wohnung (so geschrieben), das gelbe Kabel ist definitiv die Glasfaser, also liegt es direkt in ihrer Wohnung und wenn ich dann mal die Seite von der Stadtwerke zitieren darf.

    Zitat

    Tipp: Sie benötigen einen ONT, wenn Ihr Router kein integriertes Glasfasermodem hat

    Sofern Sie im FTTH-Netz (Glasfaser bis in die Wohnung) einen eigenen Router verwenden, der noch nicht über ein integriertes Glasfasermodem verfügt benötigen sie das ONT, um die Technologie vollständig nutzen zu können. […]

    So wie ich das sehe bleibt doch dann nur die FRITZ!Box 5530 Fiber oder das Glasfaser Modem (ONT) mit eigenen Router ihrer Wahl (obwohl es dann wohl etwas teuerer für die Freundin wird).


    Finde es ehrlich gesagt sogar besser wenn es so ist, wenn da vom Provider gar keine Geräte vorhanden sind. So bleibt es dem Kunden doch überlassen was er für Geräte dran hängt und die können sich dann nicht wieder rausreden „Wenn Sie unseren Router nicht benutzen, dann können wir auch nicht helfen, dann liegt es wohl an ihrer Konfiguration …“. Naja, können sie zwar immer noch, aber letztendlich müssten sie Support leisten was den Anschluß selbst betrifft und können nicht gleich abwinken weil der Kunde seinen eigenen Router dran hängen hat.


    Naja, so lese ich das jedenfalls hier heraus. Kann sein dass ich damit falsch liege … :winking_face:

  • Finde es ehrlich gesagt sogar besser wenn es so ist, wenn da vom Provider gar keine Geräte vorhanden sind. So bleibt es dem Kunden doch überlassen was er für Geräte dran hängt und die können sich dann nicht wieder rausreden „Wenn Sie unseren Router nicht benutzen, dann können wir auch nicht helfen, dann liegt es wohl an ihrer Konfiguration …“. Naja, können sie zwar immer noch, aber letztendlich müssten sie Support leisten was den Anschluß selbst betrifft und können nicht gleich abwinken weil der Kunde seinen eigenen Router dran hängen hat.

    Die Situation ist somit vorbildlich gesetzeskonform umgesetzt und wird von jedem Verbraucherschützer bejubelt. Ob damit tatsächlich den Kunden geholfen ist, ist natürlich hinterfragenswert.

    Das ist so problematisch wie mit dem bescheuerten Wegfall der Kabelanschlussgebühren über die Hausverwaltung. Da muss sich Oma Bresike jetzt selber "kümmern", ach nein, dafür gibt es ja die Drückerkolonnen.

  • […] Ob damit tatsächlich den Kunden geholfen ist, ist natürlich hinterfragenswert.

    Das ist so problematisch wie mit dem bescheuerten Wegfall der Kabelanschlussgebühren über die Hausverwaltung. Da muss sich Oma Bresike jetzt selber "kümmern", ach nein, dafür gibt es ja die Drückerkolonnen.

    Das ist natürlich wieder die Kehrseite der Medaille. Für den einen gut und für den anderen schlecht. Vor allem für die, die nicht so Technik bewandert sind.


    In dem Beispiel hier, wo die Glasfaser direkt „nackend“ in der Wohnung liegt, ist es doch genauso wie mit ner Gemeinschafts SAT Schüssel auf dem Dach. Das Signal liegt an der SAT Dose an und man braucht nur noch irgendein Receiver anschließen.


    Aber zurück zum Thema. Mal sehen was er herausfindet wenn er bei der Freundin vor Ort gewesen ist und sich das ganze mal selbst angesehen hat. :winking_face:

  • Das ist natürlich wieder die Kehrseite der Medaille. Für den einen gut und für den anderen schlecht. Vor allem für die, die nicht so Technik bewandert sind.


    In dem Beispiel hier, wo die Glasfaser direkt „nackend“ in der Wohnung liegt, ist es doch genauso wie mit ner Gemeinschafts SAT Schüssel auf dem Dach. Das Signal liegt an der SAT Dose an und man braucht nur noch irgendein Receiver anschließen.

    Wobei die Situation unüblich ist. Normalerweise wird Glasfaser in einer Region/Bezirk beworben und bei genügend Leuten eine Vertrag machen oder es gefördert ist ausgebaut. Zeitgleich werden die Internet-Lieferverträge mit den Mietern abgeschlossen. Dann ist dies für den ISP eine definierte Hardwarelieferung.
    Wenn in diesem Fall ein Haus gebaut wurde und scheinbar überall Glasfaserleitung in der Wohnung vorhanden ist vor Erstbezug muss die HV Auskunft geben, welcher Status anliegt. Ich kenne auch Gebäude die mit GF verkabelt wurden durch eine private Firma und der Netzbetreiber muss im Keller erst einmal die Verbindungen herstellen. Aus deinem Bild kann man nicht direkt schließen, ob die Endstelle tatsächlich von einem Netzbetreiber stammt. Bei denen sehen die Bezeichnungen deutlich anders aus als nur die Bezeichnung der Wohnung.

  • Mag sein, ich persönlich habe noch keinen Privaten Glasfaseranschluss in Augenschein nehmen können. Kenne diesen nur von der Arbeit. Übergabepunkt im Keller (direkt gespleist ohne Zwischenstecker ) und dann weiter mit Glassfaser zum Patchfeld.


    Ich gehe aber jetzt mal davon aus wie vom TE geschrieben hat, das seine Freundin in einem neugebauten Studentenwohnheim einzieht bzw. Eingezogen ist. Da würde ich schon annehmen, das die Glasfasern von der Straße irgendwo Zentral in irgendeinen Raum ankommt und dann von dort direkt auf die einzelnen Wohnungen verteilt werden. Das ganze ist wohl so neu und Wahrscheinlich hat sich die HV noch gar nicht mit der neuen Thematik auseinandergesetzt um da rede und Antwort zu stehen.


    Wenn seine Freundin nun also ihren Anschluss bei der Stadtwerke Münster bezieht, muss sie wahrscheinlich angeben, in welcher Wohneinheit sie wohnt. Dann wird im Keller oder sonstwo das Signal auf ihrer Wohneinheit gepatcht. Daher wohl auch die Lapidare Bezeichnung auf ihrer Dose bzw. Übergabepunkt.


    Im Normalfall haben die Leitungen vom Provider im irgendwelche Kryptische Bezeichnungen. Kenne das jetzt hier nur bei uns von der Telekom im Krankenhaus. War bei den Amtsleitungen, DSL und nun Glasfaserleitungen so. Am Hausanschluss im Studentenwohnheim wird es wohl genauso sein.

  • Danke für Eure Beiträge und die rege Beteiligung hier!


    Hat deine Freundin schon ein Vertrag bezüglich des Glasfaseranschluss?

    Nein, es war ja unter anderem das Thema, dass wir vom Anbieter (Stadtwerke) erfahren wollten, was konkret in der Wohnung liegt, damit wir wissen, was ggf. noch an Hardware dazu bestellt werden muss.

    Die Situation wird ja dadurch so absurd, dass die Stadtwerke dies offenbar nicht beantworten können, obwohl sie den Anschluss selbst erst vor wenigen Wochen installiert haben.


    Disclaimer hierzu: Wäre es mein Anschluss, würde ich einfach einen Tarif bestellen, den Techniker hier auflaufen lassen und ihn dann, falls nichts funktioniert, mit den Aussagen seiner eigenen Support-Kollegen konfrontieren. Somit ließe sich bestimmt klären, was die Sachlage ist.

    Meine Freundin ist allerdings schnell überfordert von Situationen, in denen etwas nicht funktioniert und total unsicher. Außerdem vielleicht auch etwas "menschenscheu". :winking_face:

    Daher würde ich einen Vor-Ort-Termin, der mit hoher Sicherheit scheitert, gerne vermeiden.



    Die Situation ist somit vorbildlich gesetzeskonform umgesetzt und wird von jedem Verbraucherschützer bejubelt. Ob damit tatsächlich den Kunden geholfen ist, ist natürlich hinterfragenswert.

    Ja...

    "Vorbildlich" wäre es für mich dann, wenn man dem Kunden eine (kostenneutrale) Wahl lässt. Kostenfrei geliehener ONT bei Bedarf, ansonsten gerne eigenes Gerät nutzen.

    Dass die Kabel-Zwangsgebühren über die Hausverwaltungen weg sind, finde ich anders als Du absolut richtig und wichtig. Es bedeutet ja nicht, dass Mieter keinen Vertrag mehr über ihren Vermieter abschließen dürfen, der Vermieter darf mich nur nicht mehr zwingen, für etwas zu zahlen, was ich nicht nutze und auch nicht haben will. Dass Drückerkolonnen die Pest sind und die Grenze zum Betrug vermutlich oft nicht nur berühren, ist unbestritten. Das Gegenmittel heißt aber "Aufklärung/Bildung" bzw. aus Sicht der Mieter/Eigentümer "Interesse".



    Wobei die Situation unüblich ist. Normalerweise wird Glasfaser in einer Region/Bezirk beworben und bei genügend Leuten eine Vertrag machen oder es gefördert ist ausgebaut.

    Das stimmt absolut. Die hiesigen Stadtwerke gehen da aber tatsächlich anders vor. Ich habe auch einen Kunden, der in einer Albauwohnung recht zentral in Münster wohnt. Dort wurde schon vor drei Jahren Glasfasern pauschal in alle Häuser gelegt, sofern den Baumaßnahmen zugestimmt worden ist. Mein Kunde hat aber nie auch nur den Versuch gemacht, einen Tarif zu bestellen, er ist mit seinem VDSL zufrieden und die Faser wartet seitdem traurig auf Beleuchtung.



    Am Hausanschluss im Studentenwohnheim wird es wohl genauso sein.

    Ist kein Wohnheim, ganz "normal" privat vermietetes Mehrparteienhaus. Beim Wohnheim gäbe es wohl mit höherer Wahrscheinlichkeit jemanden, der kompetent Auskunft zur Technik geben könnte.

  • Ja...

    "Vorbildlich" wäre es für mich dann, wenn man dem Kunden eine (kostenneutrale) Wahl lässt. Kostenfrei geliehener ONT bei Bedarf, ansonsten gerne eigenes Gerät nutzen.

    Dass die Kabel-Zwangsgebühren über die Hausverwaltungen weg sind, finde ich anders als Du absolut richtig und wichtig. Es bedeutet ja nicht, dass Mieter keinen Vertrag mehr über ihren Vermieter abschließen dürfen, der Vermieter darf mich nur nicht mehr zwingen, für etwas zu zahlen, was ich nicht nutze und auch nicht haben will. Dass Drückerkolonnen die Pest sind und die Grenze zum Betrug vermutlich oft nicht nur berühren, ist unbestritten. Das Gegenmittel heißt aber "Aufklärung/Bildung" bzw. aus Sicht der Mieter/Eigentümer "Interesse".

    Da gibt es aber nur ein kleines Problem. Keine HV baut sich dafür ein extra Abrechnungssystem, darf ja nicht über die Mietkonten laufen. Die HV sind froh, den Teil los zu sein. Und in der Liegenschaft mit ca. 120 Wohnungen zahlte mein Sohn 4,50 € weil Sammel-/Massenanschluss. Jetzt würde er 9,90 € zahlen. Und das mal 120, wer macht da den Gewinn.
    Vor allem muss man den Kabelanschluss bezahlen, auch wenn man nur Internet nutzt, weil man dann ja automatisch TV in der »einfachsten« Form mit dabei hat. PS: Auf Kupfer gibt es da nur DSL 16.

    Ja...

    "Vorbildlich" wäre es für mich dann, wenn man dem Kunden eine (kostenneutrale) Wahl lässt. Kostenfrei geliehener ONT bei Bedarf, ansonsten gerne eigenes Gerät nutzen.

    Ist die Frage, wie günstig ist der Tarif ohne ONT im Verhältnis zu anderen ISP, die den immer drin haben? Die meisten ISP liefern den ONT standardgemäß mit und da muss man eher Klimmzüge machen, um ihn nicht zu bekommen.

  • Da gibt es aber nur ein kleines Problem. Keine HV baut sich dafür ein extra Abrechnungssystem, darf ja nicht über die Mietkonten laufen. Die HV sind froh, den Teil los zu sein. Und in der Liegenschaft mit ca. 120 Wohnungen zahlte mein Sohn 4,50 € weil Sammel-/Massenanschluss. Jetzt würde er 9,90 € zahlen. Und das mal 120, wer macht da den Gewinn.
    Vor allem muss man den Kabelanschluss bezahlen, auch wenn man nur Internet nutzt, weil man dann ja automatisch TV in der »einfachsten« Form mit dabei hat. PS: Auf Kupfer gibt es da nur DSL 16.

    Ist die Frage, wie günstig ist der Tarif ohne ONT im Verhältnis zu anderen ISP, die den immer drin haben? Die meisten ISP liefern den ONT standardgemäß mit und da muss man eher Klimmzüge machen, um ihn nicht zu bekommen.

    Das werden die Gerichte noch zu klären haben, ob man TV buchen muss um Internet via Kabel zu haben. Ich denke das wird dann irgendwann so geregelt wie mit den CUDAs bei Telefon/DSL Anschlüssen. Der Provider zahlt monatlich eine Durchleitungsgebühr für die Dauer der Internetnutzung an den Kabelnetzbetreiber ohne dass der Endkunde was davon mitbekommt. Bei Telefon/DSL bekommt der Besitzer der Leitung im Monat bei 5 Euro ... also in den meisten Fällen die Telekom. Aber das kann noch Jahre dauern ... Typisch Deutscher Gesetzgeber ... irgendwas vor Jahren festgelegt ohne zu Ende zu denken, weil ja gar keine Ahnung.


    Ich finde es auch gut, dass die Kabelzwangsgebühr wegfällt. Wenn ich mir das anschaue was man jetzt hier für 6Euro irgendwas geliefert bekommt und was dann ab 01.07. fast zehn Euro kosten soll ... An meiner TV Dose hängt nur noch das Kabelmodem und der Anschluß wird Freitag gekündigt.

  • Das werden die Gerichte noch zu klären haben, ob man TV buchen muss um Internet via Kabel zu haben. Ich denke das wird dann irgendwann so geregelt wie mit den CUDAs bei Telefon/DSL Anschlüssen. Der Provider zahlt monatlich eine Durchleitungsgebühr für die Dauer der Internetnutzung an den Kabelnetzbetreiber ohne dass der Endkunde was davon mitbekommt. Bei Telefon/DSL bekommt der Besitzer der Leitung im Monat bei 5 Euro ... also in den meisten Fällen die Telekom. Aber das kann noch Jahre dauern ... Typisch Deutscher Gesetzgeber ... irgendwas vor Jahren festgelegt ohne zu Ende zu denken, weil ja gar keine Ahnung.


    Ich finde es auch gut, dass die Kabelzwangsgebühr wegfällt. Wenn ich mir das anschaue was man jetzt hier für 6Euro irgendwas geliefert bekommt und was dann ab 01.07. fast zehn Euro kosten soll ... An meiner TV Dose hängt nur noch das Kabelmodem und der Anschluß wird Freitag gekündigt.

    Ich kenne in unserer Umgebung kein Kabel-Netz, was nicht ausschließlich von Kabelnetzbetreiber mit Internet versorgt wird, es gibt dort keine anderen ISP auf den Leitungen. Dies ist auch technisch genauso schwierig wie in GPON-Glasfasernetzen.
    Und letztendlich bist du dann genau derjenige, der die 5 Euro Leitungsgebühr bezahlt für den Anschluss. Nur, weil die Einzelabrechnung mit dem Mieter aufwendiger ist als die Sammelrechnungen ggü. der HV wird es teurer. Naja, das ist ja soooo verbraucherfreundlich. :pouting_face:

    Die Kabelnetzbetreiber werden aus Kostengründen immer das TV-Signal mitliefern. Alles andere wäre in einer Baumstruktur viel zu aufwendig/teuer.

  • VF Kabelanschlüsse gibt es auch in BK Netzen, die nicht VF gehören und von VF betrieben werden. Hier in Rostock z.B. gehört das BK Netz der Urbana (Infocity). Und genau in solchen Strukturen will Dir Urbana unbedingt TV ans Bein nageln damit man Internet von VF nutzen kann.


    Technisch ist das alles überhaupt kein Problem, denn Filter zum Sperren des Internets und/oder TV Frequenzspektrums gibt es schon lange. Die können in die Hausverteilung in die entsprechende Leitung und das war es. Filter werden ja sowieso gesetzt damit man nicht ohne Vertrag Kabel TV gucken kann.


    Teurer wirds, weil die Kabelnetzbetreiber meinen mit ihrem mangelnden Angebot die Preise bei dieser Angelegenheit zu erhöhen. Haben se sich wohl bei Netflix abgeschaut, die ja gerade dabei sind sich selbst abzuschaffen. Ich wohne in einem Single-Haushalt und werde in Zukunft auch mit VDSL sehr gut auskommen ... ohne Kabelanschluss.

  • Technisch ist das alles überhaupt kein Problem, denn Filter zum Sperren des Internets und/oder TV Frequenzspektrums gibt es schon lange. Die können in die Hausverteilung in die entsprechende Leitung und das war es. Filter werden ja sowieso gesetzt damit man nicht ohne Vertrag Kabel TV gucken kann.

    Nein, das geht hier so gar nicht. Beispiel bei meinem Sohn: Hochhaus 8 Etagen je 4 Wohnungen. Baujahr 1956, die TV-Kabel gehen senkrecht aus dem Keller durch die Wohnungen mit Durchgangs-Dosen. Also 4 Strings für 32 Wohnungen. Da ist nix mit Filtern und es gibt immer mal wieder Stress, wenn einer renoviert und dabei an der TV-Dose herumbaut. Genau dasselbe bei meiner Mutter und Schwiegermutter in anderen Liegeschaften. Das gibt es hier in Berlin ganz viel in den Gebäuden, die so zw. 1960 und 1980 gebaut wurden, egal ob West oder Ost. Drüber lief früher terrestrisches TV. Dementsprechende sind häufig auch die Qualität der Kabel. In Berlin gibt es insgesamt vier aktive Kabelanbieter. DTK Deutsche Telekabel GmbH, Vodafone Kabel Deutschland, Primacom Berlin GmbH und PŸUR (der Nachfolger der Telecolumbus GmbH).

    Wobei von alters her Kabeldeutschland und Telecolumbus die meisten Anschlüsse durch die großen Hausverwaltungen haben, Berliner Gekungelt.

    Die Kunden in Berlin profitieren von der Situation, dass in diesem sehr dicht besiedeltem Stadt eine sehr gute technische Kabel-TV-Infrastruktur vorhanden ist. Somit liefern sich die Kabel-TV-Anbieter in Berlin einen harten Wettbewerb.

    Hinzu kommt, dass Berlin eine Mieterstadt ist: Viele Wohnungsunternehmen haben mit einzelnen Kabel-TV-Unternehmen für ihre Mieter besonders gute Konditionen ausgehandelt. Und damit ist jetzt Schluss und 100.000 in Berlin zahlen jetzt drauf. Insbesondere weil in den 1950 -1970 gebauten Wohnungen sehr, sehr viele Menschen im Alter von 70 + leben. Für die ist lineares TV wichtiger als alles anderes.

  • Also alles auf dem Stand von kurz nach dem Krieg. Hier wurde überall auf Sternförmige Verkabelung umgerüstet. Hab ich auch mal bei einem alten Arbeitgeber gemacht. Im Altbau muss so 2004 gewesen sein.


    Die ganzen Platten hatten hier schon vor 1989 sowas ähnliches wie Kabelfernsehen... Der Kabelnetzbetreiber hier wurde auch von 7 Wohnungsgenossenschaften gegründet.


    Ist halt überall völlig unterschiedlich :smiling_face:

  • Kleines Update, ich war nun vor Ort und habe mir die Situation angeschaut. Im Keller kommt man leider nicht in den Raum, wo der HÜP sitzt, aber die Situation in der Wohnung scheint mir doch sehr eindeutig:





    Das gelbe Kabel ist zwar unbeschriftet, aber für mich ist das Konstrukt sehr offensichtlich ein GF-TA mit Anschlüssen für LC-Stecker.


    Was nun auch wieder sehr "clever" ist: In dem kleinen Kasten, in dem dieser Anschluss sitzt, sind auch Netzwerkanschlüsse (Keystone-Module), die an anderer Stelle in der Wohnung auf einer Dose enden. Sehr schön also, um Ethernet in der Wohnung zu verteilen. Ein Router könnte dort positioniert werden, wo man ihn braucht.

    Nur existiert im Kasten exakt keine Steckdose, um ein ONT mit Strom versorgen zu können und die Glasfaser ist natürlich nicht nach außen weitergeleitet...


    Das Ganze wird mich noch Nerven kosten, ich sehe es vor mir. :pouting_face: