UniFi Talk als FritzBox TK-Anlagen-Ersatz?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tomtim.

  • Moin!

    So langsam kommt das mit unserer Glasfaser in die Gänge, ich habe jetzt den Termin bekommen, zu dem unsere Telefonnummern portiert werden (27.8.) - wird also höchste Zeit meine Telefonie dafür vorzubereiten. Wie eigentlich immer bei mir ist das leider alles andere als trivial :winking_face:

    Aktuelle Situation: Telefonie läuft über die FritzBox von Vodafone. Die läuft für Internet im Bridge Mode, d.h. leitet quasi alles an die UDM SE weiter. Aber sie hat auch noch eine eigene IPv4 WAN Adresse, und funktioniert so als Telefonanlage - die Einstellungen bekommt sie direkt von Vodafone und bei uns sind entsprechend DECT Geräte angemeldet, wir haben mehrere Telefonbücher auf der FritzBox und sie agiert auch als Registrar für einige weitere VoIP Geräte (ein Tischtelefon und eine Grandstream Box mit zwei analogen Ausgängen, an denen noch der Drucker (für Fax) und ein uraltes W48 Wählscheibentelefon (aus Nostalgiegründen) hängen.

    Für die Glasfaser (Deutsche Giganetz) nutze ich die mitgelieferte Fritzbox bisher aber nicht - und wäre auch nicht ärgerlich, wenn ich das komplett vermeiden könnte. Deshalb meine Frage:

    Wäre es - zumindest in der Theorie erstmal - möglich, die FritzBox Telefonanlage durch UniFi Talk zu ersetzen?


    Worauf es mir ankäme wäre
    - Funktionalität als Registrar für die "hinteren" Geräte (für die DECT Handsets hätte ich eine Basisstation, aber die kann keine TK-Funktionen)

    - Verwaltung der Telefonbücher

    - Call blocking auf Basis von Telefonbüchern - wir haben die Tellows Sperrlisten und die werden auf der Fritzbox einfach als Telefonbücher importiert und dann alle Nummern dieser Telefonbücher pauschal geblockt

    Ich weiß jetzt nicht, ob ich nicht noch etwas vergessen habe, aber wenn ich diese drei Punkte mit Talk umsetzen könnte, könnte ich in Zukunft ganz auf die Fritzbox verzichten (ein Gerät weniger). Aber ich hege halt die Befürchtung, daß hier auch wieder Ubiquitis Hang zur Abschottung zum Tragen kommen könne - ist ja schon schwierig genug, Talk mit der Telekom zum Fliegen zu bekommen, das könnte bei Deutsche Giganetz - und den mir wichtigen Features - durchaus interessant bis unmöglich werden. In letzterem Fall würde ich mir halt die FritzBox von der Deutschen Giganetz als Telefonanlage hinter die UDM schalten - aber wenn es rein mit UDM SE Bordmitteln ginge, wäre mir das einfach lieber.

    Hat da schon jemand Erfahrung und kann ggf. Tipps geben?

  • McCavity

    Hat den Titel des Themas von „UniFi Talk als FritzBox Ersatz?“ zu „UniFi Talk als FritzBox TK-Anlagen-Ersatz?“ geändert.
  • Ich habe praktische Erfahrung nur mit dem "alten" Talk, also dem Executive Phone usw.. Aus dieser Erfahrung heraus würde ich Deine Auffassung aber bestätigen:

    Aber ich hege halt die Befürchtung, daß hier auch wieder Ubiquitis Hang zur Abschottung zum Tragen kommen könne

    Auf jeden Fall würde ich nicht darauf hoffen, dass man "Fremdgeräte" sinnvoll wird anbinden können. Die Anbindung an einen SIP-Provider wird grundsätzlich wiederum kein Problem sein - es sei denn, Dein kombinierter Internet/Telefonie-Provider setzt ein VLAN-Tag für VoIP voraus. Hierzu die prinzipielle Empfehlung: Internetzugang und Telefonie anbieterseitig trennen! "Echte" Telefonieanbieter machen keinen Unsinn mit VLAN-Tagging und zusätzlich gibt es keine Probleme mehr mit der Telefonie, nur weil man mal seinen Internetprovider wechseln will und umgekehrt.


    Bei "Talk" sollte man im Blick behalten, dass sich dieses Produkt nicht an Endanwender richtet. Hier sind Firmen im Fokus, die Endgeräte im größeren Stil ausrollen und managen und es auf der anderen Seite eher keinen Bedarf für Anachronismen wie Dein Wählscheibentelefon oder das Faxgerät gibt.

    Festnetz reduziert sich immer weiter und wird irgendwann ganz aussterben - und vermutlich ist man wie üblich in den USA (also dem Hauptzielmakt für Ubiquiti) mit dieser Entwicklung schneller/weiter als in DACH.


    Deine Fritzbox als Telefonanlage hinter der SE wird gut funktionieren, so ein Konstrukt haben viele bei sich laufen. Voraussetzung aber auch hier, dass Dein Provider keinen VLAN-Umsinn macht (--> mit der Hotline abklären!).

  • Danke für die Information! Ich behalte das Festnetz eigentlich hauptsächlich für meine Frau, die gerne ihre Telefonnummer behalten möchte, weil die recht hübsch ist... wir nutzen überwiegend auch längst unsere Mobilgeräte zum telefonieren und auch das Fax habe ich zuletzt Anno Dunnemals benutzt - das W48 dient halt hauptsächlich als Signalgeber, weil ich das Klingeln mag (das echte, analoge Klingeln und nicht ein abgespielter Soundclip ;-)).

    Also im Prinzip kämen wir auch ohne Festnetz super aus, das Argument, auch bei Stromausfall noch Notrufe absetzen zu können zieht ja bei VoIP auch schon lange nicht mehr...

    Aber gut. Dann hänge ich mal die Fritte des Anbieters ins Netz und mache von da weiter - hat auch den Charme, daß ich zumindest die Telefonbücher 1:1 übernehmen kann, ohne mir da noch Gedanken um irgendwelche Anpassungen an ein anderes Format oder sowas machen zu müssen.

    Danke nochmal, ich sehe das Thema damit als erledigt an.

  • McCavity

    Hat das Label von offen auf erledigt geändert.
  • Gern geschehen, freut mich, wenn es Dir schon weiterhilft.

    Ich finde übrigens alte Telefon-Technik durchaus romantisch und kann mich daran erfreuen. Wenn man es darauf anlegt, kann man mit etwas Basteln auch heute noch vieles am Leben erhalten, nur ist dann leider eine auf "Business" und Standadisierung getrimmte Umgebung nicht passend dazu.


    Gutes Gelingen für Deine Umbauten!

  • Ich sage es mal so, was ich denke:

    Warum willst du eine gute funktionierende, ausgereifte Lösung für Telefonie ( was die Fritzbox nun mal ist ) gehen einen unausgereifte Bastellösung von Unifi tauschen, wo nicht mal sicher ist, welche deutschen Provider überhaupt funktionieren.

  • Im Grunde geht es mir nur um die Effizienz. Die UDM hätte eigentlich mehr als genug Ressourcen, um die Aufgabe TK mit zu übernehmen. Damit könnte ich ein Gerät einsparen und die Fritzbox des Providers im ungeöffneten Zustand zurückgeben - bisher habe ich die nichtmal ausgepackt. Weiterhin wäre alles unter einer Bedienoberfläche, was wiederum die Komplexität der Anlage ein Stück weit verringern könnte.


    Aber wie gesagt: damit das so funktionierte, müßte es softwareseitig auch entsprechend ausgereift sein - was es, wie Du ganz richtig bemerkt hast, offensichtlich nicht ist, womit die FritzBox in der Priorität wieder vorbeizieht.


    Aber hätte ja sein können.

  • Ich habe OneNumber von der Telekom für unsere beiden Haustelefonnummern aktiviert. Somit rufen wir vom Handy immer mit der Festnetznummer zu Hause an. Und alle Anrufe kommen immer aufs Handy... Das erspart uns ein Telefon zu Hause.

    Die iPhones sind eh immer griffbereit.