Anleitung FTTH mit GPON / AON inkl. Providerkompatibilitätsliste

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 12.523 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MrTPL.

  • Mahlzeit liebe Forenmitglieder (und Gäste),


    aufgrund steigender Nachfrage welches Verbindungsverfahren (AON / GPON) das jeweilige Unternehmen/Provider einsetzt und inwiefern ein ONT (Link) „ersetzt“ werden kann, welches mit einer UDM Pro/SE oder eines UXG kompatibel ist, hier eine Liste inkl. Erläuterungen.

    Bedenkt, dass vor allem bei GPON euer "ONT" nicht entfällt, sondern nur als SFP-Modul in euer Gateway wandert.


    1. Erläuterungen und Unterschied zwischen AO und GPON

    2. Anleitung für die Konfiguration des GPON Moduls

    3. Provider und deren Technologie zur Einwahl


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    1. Erläuterungen und Unterschied zwischen AO und GPON


    AON


    Ein Active Optical Network (AON) ist ein Glasfasernetz, das aktive Komponenten wie Signalverstärker, Multiplexer, Router oder Switches nutzt. Es ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung wo jeder Kunde nur die Datenpakete bekommt, die für ihn bestimmt sind.


    Teuer in der Unterhaltung für den ISP, günstig für den Endkunden, da hier nur ein einfaches Modul für die Umsetzung Optischer in elektrische Signale erforderlich ist (Medienkonverter).

    Quelle: https://community.fs.com/blog/…-aon-in-ftth-systems.html


    Entweder man benutzt das ONT des Providers oder diese Kombi:

    • Modullink + Patchkabellink
    • Modul-Anschluss mit LC-UPC und am passiven Abschluss LC-APC
    • Die Besitzer einer AVM Fritz!Box 5530 oder 5590 können hier auch das AON-Modul in der UDM/UXG benutzen, da es ja nur ein Konverter ist.



    PON


    Die Abkürzung PON steht für Passive Optical Network.

    Es benötigt für die Verteilung der optischen Signale keine aktiven Komponenten. Mit passiven optischen Netzen sind sowohl Punkt-zu-Punkt- als auch Punkt-zu-Mehrpunkt-Architekturen realisierbar.

    Für den ISP ist es sinnvoll eine Punkt-zu-Mehrpunkt-Architektur zu verwenden (16, 32 oder 64 Teilnehmer pro Faser).


    Sprich, die Signale welche über eine Faser geschickt werden, werden durch ein Prisma auf mehrere Fasern aufgeteilt.


    Jeder ONT (Kunde) bekommt auch die Pakete des „Nachbarn“ zugestellt. Durch die Verschlüsselung und die Kennung (Modem-ID, Seriennummer etc) werden die richtigen Informationen aus dem Datenstrom entnommen. Die Modem-ID besteht, abhängig vom Hersteller des Glasfaser-Modems, aus 12 oder 16 Zeichen. Sie wird zur Einrichtung und Registrierung des Glasfaser-Anschluss benötigt. Sie besteht entweder aus 4 Buchstaben und 8 Zahlen oder direkt aus 16 Zahlen+Buchstaben.

    Letzteres kann leicht umgewandelt werden.

    Falls die Kennung mit Zahlen beginnt musst du die ersten 8 Stellen von HEX auf ASCII umwandeln und dann die zweiten 8 Stellen 1:1 übernehmen.


    => Hex-Editor


    Beispiel AVM Fritz!Box:


    AVMG 1234 5678  oder 41564D47 12345678

    Somit ist GPON ein Shared-Medium wie beim Kabelfernsehen.



    Quelle: https://community.fs.com/blog/…cal-network-tutorial.html



    Varianten für PON :


    E PON : Up/Down-Stream von 1,25 Gbit/s

    G PON: Up/Down-Stream von 2,5 Gbit/s

    XGS PON: Up/Down-Stream von 10 Gbit/s


    Für die Allgemeinheit hat sich das GPON etabliert.


    Zukünftig wird vielleicht das XGSPON eine Rolle spielen, welches in zur Zeit in Österreich (A1) für Business-Kunden zu bekommen ist.


    Anschlussmöglichkeit derzeit für GPON ist das ONT des Providers

    (meist FiberTwist Passivdose mit diversen Aufsätzen) oder diese Kombi :


    • Modullink + Patchkabellink
    • Modul-Anschluss mit SC-UPC und am passiven Abschluss LC-APC
    • Hier können die Besitzer einer AVM Fritz!Box 5530 oder 5590 das GPON-Modul nicht in der UDM/UXG benutzen, da es ja nur ein Konverter ist. Die Rechenarbeit erledigt die Fritz!Box.


    *** Das hier verlinkte Modul von LuLeey ist nicht der Originalhersteller sondern die Firma HSGQ (Link). ***


    Bezogen werden kann es außerdem über Aliexpress.com



    Wichtig bei der Auswahl ist, dass es sich um ein XPON-Modul handelt, welches EPON und GPON verarbeiten kann. Dieser ist mit einem REALTEK-Chipsatz ausgestattet welcher am kompatibelsten für die Ubiquiti-Geräte macht.

    • DFP-34X-2C2


    Es lohnt sich, immer ein "Modem" bzw Router (was nix Moduliert oder Demoduliert) parat zu haben. Z.B. eine Fritz!Box oder ein Providermodem, da man im SFP-Modul die ID eintragen kann,

    ohne dass man nochmal mit dem Provider sprechen muss um diese zu provisionieren.


    ACHTUNG: Das Zyxel-Modul der Telekom, das GPON-Modul von FS.com sowie das hauseigene Modul UF-Instant von Ubiquiti werden nicht unterstützt !!!


    2. Anleitung für die Konfiguration des GPON Moduls


    *** in Bearbeitung ***



    3. Provider und deren Technologie zur Einwahl


    ProviderAnschlussverfahrenVLAN-IDBemerkungen
    DNS:NETGPON37PPPoE und ModemID welche dem ISP mitgeteilt werden muss -> siehe Wiki-Eintrag
    Vereinigte Stadtwerke Media GmbHAON-Einwahl per DHCP / Provider setzt CGNAT ein -> keine reele IPv4
    Deutsche GlasfaserGPON-derzeit keine Verbindung mit Ubiquiti möglich, da kein Dual-Stack lite unterstützt wird
    Deutsche TelekomGPON7PPPoE und ModemID (bei FTTH2.0) zusätzlich noch das PLOAM Passwort bei FTTH 1.7
    VodafoneGPON132PPPoE und ModemID
    EWE GFNWGPON7 oder 2011PPPoE und ModemID -- bei der Bestellung drauf achten welcher Anschlusstyp es ist
    EWE "direkt"AON7 oder 2011PPPoE -- bei der Bestellung drauf achten welcher Anschlusstyp es ist
    M-netGPON40PPPoE und ModemID
    E.ONAON132PPPoE und ModemID
    SachsenEnergieAON-Einwahl per DHCP
    StieglerAON-PPPoE
    1&1 (Telekom)GPON7PPPoE und ModemID (wird über einen Link per SMS oder Email eingetragen)


    Da dies ein wachsender Beitrag ist, hoffe ich auf etwas Unterstützung. Sollten Daten fehlerhaft sein oder sollte ich was ergänzen, bitte nen Beitrag drunter setzen oder per PM an mich.


    Ggf. werde ich den Beitrag noch erweitern.


    Und wie immer, wer Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten und wie immer alles ohne Gewähr (*puff*).


    Greetings Basti :smiling_face_with_sunglasses:

  • Saubere Arbeit!

    Gruß

    defcon

  • Schöne Zusammenfassung! Sollte das dann nicht eher ein WIKI Artikel werden wenns fertig ist und keiner Meckert ?


    Apropos Meckern :smiling_face:

    Provider und deren Technologie zur Einwahl.

    Denke Soooo genau kann man das nicht festlegen oder sagen. Jedenfalls nicht bei allen:

    z.B Deutsche Glasfaser hat früher ausschließlich AON Netze gebaut... Damals ist lange her und mittlerweile wird GPON

    genutzt.. aber alte Ausbaugebiete werden ja nicht umgerüstet. Und wenn Dieter das geerbte Haus von Oma auch anschließen lässt

    wird das da auch AON werden.

    EWE und EWE GFNW hast du es ja quasi auch unterschieden (Btw GNNW ist ein Gemeinschaftsunternehmen

    von Telekom und EWE)


    Nen Hinweis darüber währe evt. nicht verkehrt.

  • Top! Wiki-Eintrag wäre in der Tat sicherlich hilfreich! Falls sich dann bei uns tatsächlich irgendwann doch nochmal etwas tun sollte (Nachfragebündelung sollte bis Ende Januar laufen, dan wurde verlängert und verlängert und... keine Ahnung, wie momentan der Status ist ;-)), dann werde ich das mal nutzen, um zu versuchen, das mit unserem (geplanten) Provider, der Deutschen GigaNetz hinzubekommen... wenn's nicht jemand vor mir tut werde ich entsprechende Erfahrungswerte ergänzen :winking_face:

  • Gute Zusammenfassung naninu:thumbs_up:

    Bei einigen ISP muss auch noch die passende ONU Vendor ID eingetragen werden, die von diesen per White -List unterstützt wird.

    Es gibt eine sehr gut gepflegte Liste auf der folgenden Seite: ONU Vendor ID

    Insgesamt gibt es auf dieser Seite sehr weitreichende Hintergrundinformationen für viele unterschiedliche Hardware.

    Zum beliebten DFP-34X2c2 hier die Befehle zum Ändern.

  • Hallo naninu


    Super Beitrag


    Was ist das PON- Passwort (PLOAM Passwort)? und Wo bekomme ich das her? von Vodafone?

    Wo bekomme ich die ONT- Installationskennung her?

    das alles möchte meine Fritz Box 5590 haben


    Zu mir kurz, ich habe mir eine Fritz Box 5590 gekauft und der Techniker hat dieses Nokia Modem dar vor geklemmt, was ich nicht wollte.

    seine Aussage das würde nicht anders funktionieren.

    Das glaube ich ihn aber nicht da das wieder nur so eine schnelle Installation ist, um schnell die Kunden abzufertigen.

    Mir ist auf Gefallen, das ich nur auf eine Leistung von 350 im Download und 550 im Upload komme mit dem Nokia Modem vor der Fritz Box, deshalb möchte ich das ändern und die Fritz Box direkt,

    ohne dass Nokia Modem anschließen schließlich kann die Fritz Box das ja.


    Danke im Voraus

  • Auf Grund der Liste von Glasfaserforum.de benötigst du kein PON-Passwort.
    Aber es wird VLAN-ID benötigt. Es gibt bei Vodafone je nach Region entweder 7 oder 132.

    Ich würde an deiner Stelle ins Glasfaserforum.de wechseln.
    Da ist so etwas alles schon erklärt. Die Suche nutzen!!

  • Auf Grund der Liste von Glasfaserforum.de benötigst du kein PON-Passwort.
    Aber es wird VLAN-ID benötigt. Es gibt bei Vodafone je nach Region entweder 7 oder 132.

    Ich würde an deiner Stelle ins Glasfaserforum.de wechseln.
    Da ist so etwas alles schon erklärt. Die Suche nutzen!!

    Vielen Dank


    für die schnelle Antwort

    aber von VLAN ID steht da nix.


    Und was ist mit 7 oder 132 gemeint?

  • Du musst bei den Zugangsdaten unten auf "erweitert" gehen und dort die passende VLAN-ID eintragen.
    Schau bitte im anderen Forum nach, da wird es für alle möglichen ISP genau erklärt.

    ES muss doch eine Anleitung von Vodafone geben auf ihren Webseiten?

    Hallo


    kannst du mir da Forum s empfehlen??

    ich komm nicht weiter, Vodafone erzählt mir dauernd das Nokia Modem muss da vor und die Fritz Box wäre kein Glasfaser Modem

  • Frage ist erst einmal über welchen Leitungsanbieter du tatsächlich bei Vodafone bist.

    Beim durch Schauen der Liste ist mir was aufgefallen. Und zwar, wenn man unter Netze Vodafone schaue z.B. auch Netzbetreiber Deutschen Telekom oder BiTel:winking_face:

    BiTel GPON PPPoE

    Um eine FRITZ!Box ohne ONT nutzen zu können, muss die Fritzbox bei der BITel registriert werden. Um diese Registrierung durchzuführen warten Sie bitte, bis Ihr Anschluss geschaltet wurde. Schicken Sie uns bitte eine E-Mail an [email protected] mit folgenden Angaben:

    1. Name

    2. Adresse

    3. BITel Vertragsnummer A diese finden Sie auf Ihrer Auftragsbestätigung

    4. Modem ID A diese finden Sie auf der Rückseite der Fritzbox


    Falls der HÜP verschlossen ist, schicken Sie uns bitte eine E-Mail an [email protected]. Ein Techniker wird dann den Zugang zum HÜP ermöglichen.


    https://www.bitel.de/fileadmin/content/documents/anleitungen/BITel_Anleitung_kundeneigene_FritzBox_5530_Final.pdf

    https://www.bitel.de/fileadmin/content/documents/anleitungen/BITel_Anleitung_FritzBox_5530.pdf

  • Gibt es eigentlich irgendwo eine Liste wo alle unterstützten GPON Module für verschiedene Anbieter aufgelistet sind?

    Wir bekommen demnächst Telekom Glasfaser und ich bin am überlegen was die sinnvollste Lösung ist.


    1. Telekom M2 Modem -> UDM SE WAN RJ45 --> einfachste Lösung aber mir fehlt ein 2,5GbE Port für einen PC -> teures und energiefressendes SFP+ RJ45 Modul für PC kaufen

    2. Telekom M2 Modem ->. UDM SE WAN SFP+ mit 1Gb SFP Ethernet modul

    3. Direkt über GPON Modul vom Hausanschluss an die UDM SE

  • Gibt es eigentlich irgendwo eine Liste wo alle unterstützten GPON Module für verschiedene Anbieter aufgelistet sind?

    Ja, steht doch oben im Thread.

    Die "Liste" ist aber so kurz, dass man sie leicht übersieht:

    • Luleey

    1. Telekom M2 Modem -> UDM SE WAN RJ45 --> einfachste Lösung aber mir fehlt ein 2,5GbE Port für einen PC -> teures und energiefressendes SFP+ RJ45 Modul für PC kaufen

    2. Telekom M2 Modem ->. UDM SE WAN SFP+ mit 1Gb SFP Ethernet modul

    3. Direkt über GPON Modul vom Hausanschluss an die UDM SE

    Ich empfehle die Kombination aus den Optionen 1+3. Option 1 initial, weil es erstmal das einfachste ist, Option 3 als Ausbaustufe. Und dann behält man Option 1 als Backup noch in der Hinterhand.

  • Ja, steht doch oben im Thread.

    Die "Liste" ist aber so kurz, dass man sie leicht übersieht:

    • Luleey

    Ich empfehle die Kombination aus den Optionen 1+3. Option 1 initial, weil es erstmal das einfachste ist, Option 3 als Ausbaustufe. Und dann behält man Option 1 als Backup noch in der Hinterhand.

    Stimmt die kurze Liste hab ich tatsächlich übersehen.

    Vielen Dank :smiling_face:

  • Die Besitzer einer AVM Fritz!Box 5530 oder 5590 können hier auch das AON-Modul in der UDM/UXG benutzen, da es ja nur ein Konverter ist.

    Hallo in die Runde.


    Vielen Dank für die tolle Anleitung und Übersicht.


    Aber kann das jemand bestätigen, dass man das AON-Modul von AVM aus der FritzBox 5530 in der UDM Pro verwenden kann? Hat das schon einer erfolgreich getestet? Würde mich sehr interressieren. AVM sagt eigentlich, deren Module funktionieren nur in deren Hardware.... so hab ich das bisher verstanden.


    Beste grüße

  • Es wurde schon mehrfach bestätigt im https://www.glasfaserforum.de.
    Hintergrund ist, dass im Gegensatz zum GPON-Modul, keine "Intelligenz" benötigt wird bei AON, sondern es sich nur um einen Medienwandler handelt. Beim sehr günstigen GPON-Modul von AVM werden die meisten Dinge, wie Modem-ID etc. in der Box gehändelt. Daher funktionieren diese nicht in anderen Router.

  • Ah, das ja super. Hab ein paar Einträge dort dazu gefunden. Danke Dir.


    Dann soll,ich das wohl ans Laufen kriegen…