10 GB Netzwerk für KMU

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  • Hallo zusammen


    Ich wollte fragen, ob jemand von euch Erfahrung mit einem 10 GB Netzwerk von Ubiquity hat.

    Bis anhin ist alles von Ubiquity aber halt nur max 1 GB. Es geht um einen kleine Firma deren Inhaber die Wartezeiten und Latenzen hasst.


    Neu würde ich folgende Anschlüsse benötigen für diese Geräte.

    -5 Computer mit RJ 45 10GB

    -1 NAS RJ 45 10 GB

    -ca. 10 normale 1GB Geräte, Drucker, Scanner usw. RJ 45

    Internet kommt von externem Router 10GB RJ 45


    Ich finde einfach keine guten Ubiquity Router (Firewall) und Switches für 10 GB.

    Für 1 GB sind diverse Sachen vorhanden aber bei den RJ 45 Anschlüssen für 10 GB hapert es extrem.


    Kann mir jemand eine Zusammenstellung empfehlen?


    Ich finde einfach keine guten Produkte.

    Bin aber auch nicht der Informatiker. Mein Informatiker findet 10GB unnötig. Ich selber jedoch nicht, ich hasse Wartesekunden.


    Danke für eure Hilfe!

  • Moin Herr Knecht und willkommen in der Community!


    Zunächst mal: Bandbreite und Latenz haben nichts unmittelbar miteinander zu tun. Außerdem hängen sowohl gefühlte und auch reale Performance im Netzwerk ebenso an anderen Komponenten, vor allem den Datenträgern in NAS und Rechnern.

    Die üblichen NAS, die nicht gerade 2000 € aufwärts kosten, werden auch prozessorseitig Schwierigkeiten haben, 10 Gbit/s zu liefern. Und mit HDDs im NAS klappt es schon mal überhaupt nicht.

    Wenn Dein Ansatz ist, vor allem das Netzwerk erst einmal als Flaschenhals zu beseitigen: OK, kann man machen.


    Für 1 GB sind diverse Sachen vorhanden aber bei den RJ 45 Anschlüssen für 10 GB hapert es extrem.

    Das liegt ganz einfach daran, dass 10 Gbit über Kupferkabel nicht besonders effizient ist. Hoher Stromverbrauch, starke Wärmeentwicklung. Wo immer möglich setzt man für 10 Gbit auf Glasfaser oder DACs.

    Vernünftig konstruierte Geräte lassen einem daher die Wahl und bauen SFP+-Ports ein. Offenbar weiß Du noch nicht, was das ist, aber Du wirst feststellen, dass alle höherwertigeren Unifi Geräte diese Ports haben. In SFP+-Slots kannst Du Glasfaser-Optiken, DACs oder aber auch Module für Kupferkabel mit RJ45-Steckern einstecken. Die Module von Ubiquiti kosten 60 € netto pro Stück. Man kann auch Module von anderen Anbietern kaufen, in manchen Fällen kann es aber zu Kompatibilitätsproblemen kommen.


    Als Switch besorgst Du Dir z.B. dieses Modell, damit hast Du schon mal 8 10G-Ports. Als zusätzlichen Switch für die 1G-Geräte kannst Du z.B. den Pro Max 16 PoE kaufen, da bekommst Du dann auch noch einige 2.5 GbE-Ports dazu.

    Die Verbindung zwischen beiden Switches geschieht am sinnvollsten über ein schon erwähntes DAC.


    Solltest Du wirklich alle 10G-Geräte über Kupfer verbinden, denke an anständig geschirmte, hochwertige Kabel.


    Viel Spaß!

  • Generell würde ich auch erstmal fragen für was 10Gbit benötigt wird?


    Mediendateien (Filme, hoch auflösende Fotos) oder evtl. bestimmte CAD Dinge?


    Bis auf das aufrufen und bewegen von großen Datenmengen reicht in der Regel ein gutes 1Gbit Netzwerk, was mit ordentlichen Switch und 10Git zwischen den Switchen ausgestattet ist.


    Auch Internet mit 10Gbit RJ45 vom Router ist ungewöhnlich.

  • Als Switch besorgst Du Dir z.B. dieses Modell, damit hast Du schon mal 8 10G-Ports.

    Was man bei dem Switch nicht vergessen darf ist, das man hier max. 4x RJ45 10GB Module verbauen sollte. (Siehe unter Technische Daten -> Max. number of supported SFP+ modules)

  • Ist zwar nicht gerade billig, wäre aber der Switch der zu dem vorhaben passen würde:
    Switch EnterpriseXG 24 - Ubiquiti Store Europe

    Ansonsten stellt sich die Frage, was genau gemacht wird, das man 10GB benötigt.
    Wird mit großen Dateien gearbeitet etc. wie Bigdog71 schon schrieb.

    Ansonsten wäre 2,5GB auch interessant :thinking_face:

  • Gerade im Kontext dieses Vorhabens hier ist das natürlich eine echte Einschränkung und sehr wahrscheinlich auf die Hitzeentwicklung der Module zurückzuführen.

    Soweit ich es noch in Erinnerung habe, liegt es daran, das der Switch maximal 4 Module mit Strom versorgen kann, da wie du selbst geschrieben hast, die Module nicht besonders effizient sind und mehr Strom benötigen als die Module für Glasfaser etc.

    Das liegt ganz einfach daran, dass 10 Gbit über Kupferkabel nicht besonders effizient ist. Hoher Stromverbrauch, starke Wärmeentwicklung.

  • Vielen Dank für die spannenden Antworten.


    Also, demfall muss ich kurz einen Schritt zurück. Was ist den der übliche Anschluss von einem 10GB Netzwerk an einen PC. Ist das nicht der RJ 45 Netzwerkanschluss?

    Ich weiss, gehe hier etwas gar zurück vom Ursprungsthema aber möchte kurz wissen, weil ich dachte es ist so.

    Vorerst muss ich aber sagen, dass keiner der PC für RJ45 10GB Bereit ist, ich habe bereits ein Testmodul gekauft, auf die das 10GB RJ45 Kabel geht und von dort via USB-C zum PC.


    Mit SFP+-Ports komme ich doch vom Router nicht an die einzelnen PC mit handelsüblichen Sachen oder habe ich hier grob etwas verpasst?


    ich bin mich einfach gewohnt das KMU Netzwerke mit RJ45 Steckern aufgebaut werden, merke aber das ich da allenfalls dazulernen muss.


    Ich habe nun kurz de andere Thematik vom 10GB Netzwerk weggelassen. Da mir das Thema Router to PC noch wichtig ist im Thema 10GB Netzwerk nicht das ich auf falsche Leitungen z.B. RJ45 setze, falsche Geräte zum PC selber.


    Danke viel Mals für die spannenden, kompetenten Antworten!

  • Danke für die Ausführliche Beschreibung. Komme noch auf alle deine Themen zurück. Aber auch hier kurz die Frage. Wie komme ich den von 10GB Netzwerk zum PC. Mit welchem Anschlusstyp? Ich habe mir vorgestellt von RG45 10GB Router zu Spezialgerät vor dem PC, Adapter 10GB RJ 45 der dann via USB dem PC weitergibt. Bin ich da auf dem Holzweg, muss oder soll ich da andere Typen nehmen für die letzte Meile vom Router oder Switch zum einzelnen PC der Mitarbeiter?

  • Danke für die Ausführliche Beschreibung.

    Gerne.


    Wie komme ich den von 10GB Netzwerk zum PC.

    Auf dieselbe Weise, wie ich es oben auch für die Netzwerkkomponenten beschrieben habe: Entweder über Kupferkabel mit RJ45 oder Glasfaserkabel (oder DAC). Es kommt hierbei nun auf die räumliche Situation und bestehende Infrastruktur in Deiner Firma an. Natürlich sind Netzwerkdose an einzelnen Arbeitsplätzen zu 99,9% RJ45-Ports und bieten keine Glasfaser-Konnektivität, in sofern ist mir durchaus klar, woher Deine Irritation kommt.

    Wenn also alle Rechner bei Euch in eigenen Räumen stehen und die Patchpanels in einem separaten Technikraum, bleibt Dir eigentlich nur die Verkabelung über Kupfer. Ganz konkret: Patchkabel vom Rechner in die Netzwerkdose, dann ein Patchkabel vom entsprechenden Port auf dem Patchfeld in das RJ45-Modul im Switch.

    Du musst dafür lediglich nachvollziehen, dass Kabel nicht direkt in SFP+-Ports eingesteckt werden, sondern immer nur in ein Modul, welches wiederum in den Port gesteckt wird.

    Ein Sonderfall sind die erwähnten DACs, dies sind Kabel, die SFP-Module direkt "integriert" haben.


    Sollte nun ein Rechner in unmittelbarer Nähe zum Switch stehen, so spricht nichts dagegen, beide per DAC (oder auch klassischen Glasfaser-Patchkabel) zu verbinden. Dafür brauchst Du im Rechner dann aber natürlich eine 10G-Netzwerkkarte mit SFP+-Slot und keine für RJ45.


    Ich habe mir vorgestellt von RG45 10GB Router zu Spezialgerät vor dem PC, Adapter 10GB RJ 45 der dann via USB dem PC weitergibt. Bin ich da auf dem Holzweg, muss oder soll ich da andere Typen nehmen für die letzte Meile vom Router oder Switch zum einzelnen PC der Mitarbeiter?

    Router haben mit alledem erst einmal gar nichts zu tun. Rechner, Drucker, Server etc. werden über einen Switch miteinander verbunden und zusätzlich hält der Switch einen Uplink zum Router, über den dann alle Geräte ihre Internetverbindung bekommen. Ein klassischer Router hat keinen unmittelbaren Kontakt zu Endgeräten, WLAN-APs oder ähnlichem.

    10GbE über USB an Rechnern nachzurüsten kann man tun. Allerdings sollte man sicherstellen, dass die USB-Schnittstelle nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis diese Geschwindigkeit liefern kann. Hier gibt es oft große Unterschiede unter verschiedenen Betriebssystemen und Treiberversionen. Für Desktop-PCs ist der übliche Weg auch eher, dass man PCIe-Netzwerkkarten einbaut.


    Wie hier die Kollegen schon schrieben: Vielleicht denkst Du nochmal über die Möglichkeit nach, alles erst mal auf 2,5 GbE aufzurüsten. Die Hardware dafür ist deutlich günstiger zu bekommen und man hat über Kupfer geringere Verlustleistung.


    Zusätzlich: Wenn Du die strukturierte Verkabelung der Firma nutzen willst, so muss diese natürlich auch für höhere Geschwindigkeiten taugen. Bei 2,5 GbE ist das oft noch kein Problem, 10 GbE

    wird aber nicht funktionieren, wenn Ihr in der Wand nicht mindestens Cat. 6(A) liegen habt.

  • Danke für die Info. Meinte Switch nicht Router, sorry. Manchmal können die ja beides.


    Ich muss noch dazu sagen, in der Firma sind alles Laptops (Homeoffice Möglichkeit), der Verbau von Netzwerkarten ist so nicht möglich.

    Kabel sind alle Kat 6 und höher. Darum nehme ich an, es geht nur RJ45? Oder gibt es Geräte die vor dem PC sind mit SFP Ports zu USB? Es wäre natürlich auch eine Möglichkeit völlig neu zu verkabeln aber ja alles steht etwa bei einer Maximalentfernung von 15 Metern. Es sind diverse RJ45 Steckdosen Kat 6 und höher vorhanden.

    Wegen dem Laptops sind spezielle Netzwerkkarten die direkt Glas oder SFP aufnehmen leider nicht möglich.

  • Da kann ich den Switch Enterprise XG 24 auch empfehlen. Ist angenehm leise und bietet vollen 10GB an allen Ports. Mittels 2 SPFs auch Schnell an anderen Geräte verbunden. In meinem Fall DM-Pro.

  • Ich muss noch dazu sagen, in der Firma sind alles Laptops (Homeoffice Möglichkeit), der Verbau von Netzwerkarten ist so nicht möglich

    Können die oder die vermutlich bereitliegenden Docking Stations denn überhaupt 10GbE? In Zeiten von WLAN verbaut kaum ein Hersteller noch "fette" Netzwerk-Interfaces in Laptops, 2,5GbE ist schon selten.

  • Es stimmt, die vorhandenen Docking Station haben alle erst 2.5 GbE. Ziel wäre es jedoch vorerst das Projekt und die Hardware mal so zu rechnen das es 10 GB tauglich wäre. Ich merke aber wirklich das noch nicht so viel "Standard" Hardware da ist für 10GB.

  • Es gibt genug 10G Hardware, aber die ist halt nicht für Laptops vorgesehen. Und die Docking Station ist vermutlich via USB-C/Thunderbolt mit dem Laptop verbunden, d.h. alles inkl. Video etc muss durch die max. 40GBit/s Leitung. Ich will's dir nicht ausreden, aber wenn Dein Chef nicht non-stop Petabyte von Daten mit den NAS austauscht, werden die 10GBit/s keinen spürbaren Vorteil bieten.

  • Ich merke aber wirklich das noch nicht so viel "Standard" Hardware da ist für 10GB.

    Für Netzwerkgeräte, Server, NAS usw. schon. Aber bei Endgeräten wird es schwieriger, das stimmt. Aber das hängt eben auch an den genannten Nachteilen von 10 GbE über Kupfer und der Tatsache, dass 1 GbE selbst heute für viele noch "good enough" ist.

  • Da hast du wohl recht mit 1 GB aber möchte mal alle etwas steigern. Ich sehe, bis ca. 2.5GB sind div. Geräte vorhanden für normale Laptop, danach kommt leider schon Thunderbolt, leider haben wir auf AMD Gewechselt, früher hatten wir immer Intel.. nun verfluche ich es aber wegen dem Thunderbolt.

    Ist aber meine Aussage korrekt, ein RG 45 Adapter to USBC bringt die 2.5 GB durch auf das Endgerät.

    Die 2.5 GB sind ohne riesige Aufwände wohl das einzige was geht vom max GB auf normale Geschäftscomuoter?

  • Da hast du wohl recht mit 1 GB aber möchte mal alle etwas steigern.

    Das ist auch vollkommen legitim, ich selbst habe in meinem kleinen eigenen Netzwerk einige 2,5G und zwei 10G-Strecken. Nur in der Masse an Unternehmen reicht 1G am Endgerät oft noch aus, weil Büroanwendungen oftmals gar keine großen Datenmengen über das Netzwerk schicken müssen. Ist natürlich auch branchenabhängig.


    Ist aber meine Aussage korrekt, ein RG 45 Adapter to USBC bringt die 2.5 GB durch auf das Endgerät.

    Wenn Dein USB-C-Port so schnell ist, dann ja. USB-C ist erstmal nur ein Stecker, hat mit Leistung der Schnittstelle nichts zu tun. An vielen Smartphones läuft die USB-C-Schnittstelle mit USB 2.0- Geschwindigkeit, das ist dann gerade mal 0,5G...



    Die 2.5 GB sind ohne riesige Aufwände wohl das einzige was geht vom max GB auf normale Geschäftscomuoter?

    Wenn das alles Laptops ohne entsprechende Schnittstellen oder Dockingstations sind, ja.

  • Danke Networker, hast du mir eine Idee wie ich mehr als 1GB auf einen Laptop bringe? Also nur wenn du gerade noch etwas weisst. Ich sehe dort liegt zur Zeit das grösste Problem, ich kriege es nicht auf den Laptop, Laptop nicht sehr schlecht Lenovo Legion usw..